Im Sportzentrum Willich Kork-Kunstrasenplatz schont die Umwelt

Willich. · Sport- und Freizeitzentrum in Willich hat einen neuen Kunstrasenplatz mit Korkgranulat.

Bürgermeister Josef Heyes (l.) und Helmut Frantzen (DJK-VfL Willich, r.) eröffneten den Platz.

Foto: Wolfgang Kaiser

Kunstrasenplätze waren in jüngster Vergangenheit trotz ihrer Vorteile gegenüber Naturrasenplätzen aus Gründen des Umweltschutzes in Verruf geraten: Plastikpartikel können ins Grundwasser gelangen. Im Sport- und Freizeitzentrum Willich wurde dennoch ein neuer Kunstrasenplatz von Pfarrer Rolf Klein eingesegnet. Fußballer, aber auch Vertreter von Willicher Stadtrat und Stadtverwaltung konnten das Ereignis guten Gewissens genießen: Frank Magon vom Geschäftsbereich Landschaft und Straßen der Stadt sowie der Sportamtsmitarbeiter Olaf Stark schienen den richtigen Riecher gehabt zu haben: So ist der neue Platz der erste im Stadtgebiet mit Kork- statt Plastikgranulat.

Ein Vorteil von Kunstrasen liegt
im geringen Pflegeaufwand

„Wir hatten uns in Köln einen solchen Kunstrasenplatz angeguckt, wie er jetzt hier umgesetzt wurde“, sagte Magon. Während es im Stadtgebiet leistungsfähige Anbieter von Fertigrasen gibt, kam der Kunstrasen jetzt vom belgischen Unternehmen Domo Sports-Grass. Der Kunstrasen verfügt über eine Faserdichte von rund 95 000 Stück pro Quadratmeter. Die Fasern sind gerade und nicht wie sonst üblich gekräuselt. Nicht auf den Euro geschaut wurde auch bei der Beleuchtung der Spielfläche: Rund 150 000 Euro kostete die Anlage aus sechs Masten. Zum Vergleich: Als in Schiefbahn eine neue Beleuchtungsanlage fällig war, wurden etwa 68 000 Euro investiert. Dafür gibt es jetzt in Willich eine stromsparende LED-Beleuchtung mit 2000 Watt je Einheit. „Die Ausleuchtung ist jetzt gleichmäßiger und wird vom menschlichen Auge als heller und angenehmer empfunden“, erklärte Magon.

„Dieser Platz braucht eigentlich keinen Regen“, erklärte Bürgermeister Heyes vor dem Hintergrund, dass die Besucher mit geöffneten Regenschirmen kamen. Und er erinnerte daran, dass ein Kunstrasenplatz auch geringeren Pflegeaufwand bedeute. Eine Besonderheit bei dieser Investition: Der DJK-VfL Willich hat sich mit 100 000 Euro beteiligt. Der Sportverein muss pro Jahr 10 000 Euro abtragen. Vereinsvorsitzender Helmut Frantzen erklärte, dass sich alle 13 Abteilungen mit den Fußballern solidarisch erklärt hätten und ihren finanziellen Beitrag leisten, auch wenn sie den Kunstrasenplatz nie betreten würden.

Frantzen lobte, dass alle Fraktionen an einem Strang gezogen hätten. Die Investition sei sinnvoll: „Der Platz sichert den Spielbetrieb das ganze Jahr über.“ Und: „Wer Fußballschuhe anzieht, zieht keine Springerstiefel an.“ Frantzen dankte zwei städtischen Mitarbeitern besonders: „Er hat seine Pflichten weit über alle Maßen hervorragend erfüllt, müsste in seiner Beurteilung stehen“, erklärte der Vorsitzende über Magon. Für Olaf Stark hatte er sogar einen Blumenstrauß mitgebracht, weil der nach 14 Jahren vom Sport- ins Rechnungsprüfungsamt wechselt. barni