Pfadfinderdorf ist fast fertig
In Ramstein-Miesenbachsteht das kleine Pfadfinderdorf mittlerweile komplett. Dennoch wird noch allerorten gewerkelt.
Schiefbahn/Ramstein. „Habt ihr gut geschlafen?“ Das ist die erste Frage, die Lagerleiter und Küchenchef Horst Schiffer uns Leitern und den Kindern am Morgen stellt. Wenn er diese Frage formuliert, ist es 9 Uhr und Zeit für das Frühstück. Zuvor sind um 8.30 Uhr die Kinder von uns Leitern geweckt worden. Wir wiederum sind seit 8 Uhr auf den Beinen, das Küchenteam seit 6 Uhr. Aber egal, wer wann aufgestanden ist, die Antwort kommt unisono von allen mit lautem Gebrüll: „Jaaa!“
Seit Sonntag steht das komplette Lager. 15 Schlafzelte, Küchen- und Aufenthaltszelt, Open-Air-Dusche, Bannermast, Kiosk und vieles mehr. Wir haben es uns gemütlich gemacht.
Besonders schön haben es sich die jüngsten gemacht, die Wölflinge. Die Acht- bis Neunjährigen sind alle zum ersten Mal im Sommerlager, aber die Novizen wissen genau, was sie wollen. „Wir wollen eine eigene kleine Wölflingsecke, in der wir spielen können“, fasst Kasimir den Wunsch der sechs Jungen und drei Mädchen zusammen. Den erfüllen die drei Wölflingsleiter Anja Schiffer, Jan Hillebrands und Andre Flick ihrer Gruppe gerne.
Zuerst wird Bauholz geholt, lange Holzstangen, die mit Seilen zu einem Dreieck verbunden werden. „Warum bauen wir eigentlich nicht mit Näglen?“ wundert sich Jule, „das würde doch viel schneller gehen.“ „Schneller ja“, gibt Mit-Leiter Jan Hillebrands zu, „aber dann könnte keiner das Holz nach uns mehr gebrauchen.“ Er erklärt Jule eine der wichtigsten Pfadfinderregeln, die auch ich in meinem ersten Lager 1995 kennengelernt habe. Wenn ein Pfadfinder seinen Lagerplatz verlässt, lässt er nur zwei Dinge zurück: Erstens seinen Dank und zweitens nichts.
Auch an vielen anderen Ecken wurde in den letzten Tagen bis Sonntagabend auf dem Lagerplatz noch gewerkelt und gebastelt. Die einen bauen eine große Bank für die Feuerstelle. „Alle aus meiner Gruppe sollen darauf Platz haben“, sagt Nico.Ein ehrgeiziges Ziel, immerhin besteht seine Juffigruppe aus 16 Kindern.
Ich selbst baue mit meiner Gruppe auch an einer überdachten, kleinen Clubecke, in der wir uns in den nächsten zwei Wochen treffen können. Die größten Teilnehmer, die so genannten Rover, haben einen Bannermast gebaut, an dem wir unsere Fahnen aufhängen können. Eine selbstgebaute Open-Air-Dusche gehört schon seit Jahren zum festen Bestandteil.