Bilder einer Ausstellung und Tänze des Todes
Am Montag und Dienstag gibt es in Neersen Musik und Texte aus Russland.
Neersen. „Die Verbindung von Musik und Literatur ist toll, das mögen die Menschen“, sagt Astrid Jacob. Die Festspiel-Intendantin macht mit ihrem anspruchs- und niveauvollen Rahmenprogramm in Neersen weiter. Diesmal sind es komödiantische und hintersinnige Werke, Balladen und Lieder aus Russland, von Schriftsteller Anton Pawlowitsch Tschechov (1860 bis 1904) und dem Komponisten Modest Mussorgsky (1839 bis 1881).
Zunächst trägt am Montag, am Klavier begleitet von Dmitri Vinnik (44), Bassbariton Alexander Malta (73) „Lieder und Tänze des Todes“ vor, ehe tags darauf der Pianist Robert Schumann und Modest Mussorgsky interpretiert. Beide Veranstaltungen beginnen um 20.30 Uhr im Festsaal.
Lieder des Todes — kein zu gewagtes und deprimierendes Thema? Astrid Jacob widerspricht vehement: „Der Tod kommt als Freund, Feldherr, Tröster und Verführer daher, wird Sehnsüchte und Hoffnungen vermitteln.“ Und sie hatte mit dem in Italien lebenden Alexander Malta, der in deutscher Sprache singen wird, einen Interpreten mit internationaler Opern- und Konzertkarriere kennengelernt, der dies im Sinne von Mussorgsky sehr authentisch wiedergeben soll.
Jacob wird die beiden Konzerte moderieren und lyrische Texte sprechen. Für den humoristischen Part sorgt am Montag Schauspieler R. A. Güther mit der szenischen Lesung „Über die Schädlichkeit des Tabak“. Güther, der seit 2007 zum Festspielensemble gehört und in diesem Jahr in der Shakespeare-Komödie „Was ihr wollt“ den Malvolio spielt, sagt dazu: „Ein komödi-antisches Frühwerk von Tschechow, bei dem es darum geht, dass auf Drängen der herrischen Ehefrau der Mann, ein leidenschaftlicher Raucher, über die negativen Folgen des Zigarettenkonsums referieren muss — köstlich.“
Der mit vielen Musikpreisen ausgezeichnete Vinnik spielt im ersten Zyklus Fantasiestücke von Robert Schumann. Die einzelnen Sätze tragen poetische Überschriften. Danach nimmt der Bassbariton die Zuhörer mit auf eine Bilder- und Erlebnisreise. Da Mussorgsky mit dem Maler Viktor Hartmann freundschaftlich verbunden war, hatte er zu dessen Werken einen bewegenden Bilder-Zyklus komponiert: „Bilder einer Ausstellung“.
Die Intendantin sagt: „Viele gehen nicht gerne in ein großes Theater, sondern wollen im kleinen Kreis etwas Spezielles.“ Und das verspricht Astrid Jacob den Besuchern für Montag und Dienstag. Karten (für Montag 23 Euro, für Dienstag 15 Euro) gibt es im Willicher Kulturamt oder an den Abendkasse. schö