Probefahrt für den Bürgerbus

An der Route durch Schiefbahn wird es etwa 40 Haltepunkte geben. Es sind 46 ehrenamtliche Fahrer dabei.

Foto: Reimann

Schiefbahn. Die erste Runde hat er schon hinter sich, der Bürgerbus Schiefbahn. Dabei ist er offiziell noch gar nicht an den Start gegangen. „Am Montag haben wir eine Probefahrt auf der vorgesehenen Route gemacht“, berichtet Ernst Kuhlen. Der 69-Jährige ist Vorsitzender des im Mai gegründeten Bürgerbusvereins.

Für die Proberunde, an der neben Geschäftsführer Charly Hübner weitere Vorstandsmitglieder teilnahmen, gab es noch kein eigenes Fahrzeug, sondern man musste sich den Ersatzbus aus Anrath ausleihen. „Doch die Leute haben schon ganz schön geguckt“, berichtet Hübner.

„Mit der Eintragung im Vereinsregister ist eine Ausschreibung für ein eigenes Fahrzeug möglich“, sagt Ernst Kuhlen. Diese laufe über die Stadtwerke Krefeld und könne erfolgen, sobald die Eintragung im Vereinsregister schriftlich vorliegt, ergänzt der Geschäftsführer. Die Finanzierung erfolgt über Zuschüsse. Der städtischen Kostenanteil beträgt dabei bis zu 60 000 Euro, vom Land könnte es um die 70 000 Euro geben.

Was den Vorsitzenden besonders freut: Der junge Verein hat mittlerweile locker die Zahl der notwendigen Fahrer erreicht: 35 mussten es mindestens sein, um einen reibungslosen Fahrbetrieb sicherzustellen. Tatsächlich haben sich — nach einigen Nachmeldungen am Rande von MeinFest in Schiefbahn — bis jetzt 46 Frauen und Männer zur Verfügung gestellt. „Da sind wir gut aufgestellt.“ Das erste Fahrertreffen wurde schon für den 30. Juli ab 18 Uhr im Niederheider Hof angesetzt. Auch die Technische Beigeordnete Martina Stall hat schon angekündigt, dass sie sich nach ihrer Pensionierung ab 2019 dem Team anschließen wird.

Bei der Probefahrt wurde jetzt ermittelt, ob der Bürgerbus alle Kurven problemlos schaffen kann, wo es Engstellen gibt und wo Haltestellen sein sollten. „Fast 70 Haltepunkte haben wir ermittelt“, verrät Ernst Kuhlen. Laut Charly Hübner dürften daraus am Ende um die 40 Haltestellen gebildet werden.

Eine Ost- und eine Westroute sind vorgesehen. Sie dürfen nicht in Konkurrenz stehen zum bestehenden Busliniennetz. Der Schnittpunkt beider Routen wird an der Schiefbahner Kirche sein. Die Ostroute in Richtung Unterbruch führt unter anderem am Friedhof vorbei. Linsellesstraße, Königsheide und Tupsheide sind Ziele, aber auch der Fernmeldeturm (Römerstraße) und Musch-Siedlung. Zurück an der Kirche geht es auf die Westroute in Richtung Niederheide. Sie führt unter anderem über Schulstraße und Schillerstraße, die Wilhelm-Busch-Straße und das Diepenbroich. Eschen- und Ulmenweg, Alte Schmiede, Knickelsdorf und Jahnplatz liegen auf dem Weg. Bei der Festlegung der Haltestellen wird darauf geachtet, dass zum Beispiel Ziele wie die Kulturhalle, Supermärkte (Aldi, Edeka) oder auch Arztpraxen vom Bürgerbus angesteuert werden. Ein kompletter Umlauf soll eine Stunde dauern — „mobil im Stundentakt“ lautet das Motto.

Wie geht es jetzt weiter? Nach Auskunft von Ernst Kuhlen wird die Routenführung nun mit den Stadtwerken Krefeld abgestimmt. Diese müssen ihr noch zustimmen, so dass in zwei, drei Monaten die Freigabe der Strecke erfolgen könne. „Die Stadtwerke sind bei der gesamten Vorbereitung sehr entgegenkommend“, betont der Vorsitzende des Bürgerbusvereins.

Wenn alles normal weiterläuft, könnte der Bürgerbus ab Januar 2019 durch Schiefbahn fahren. „Darauf freue ich mich schon“, sagt Ernst Kuhlen.