Sanierung der Grotenburg KFC Uerdingen-Fans können alte Sitzschalen kaufen
Krefeld · Mit dem Abbau der Sitzplätze startet die Sanierung des Krefelder Grotenburg-Stadions für die Drittliga-Tauglichkeit. Auf dem virtuellen Fan-Hearing Mitte März beschloss man, dass die gut erhaltenen Sitzschalen wiederverwendet werden sollen.
Ein genauer Blick reicht um zu erahnen, was diese Sitzschalen schon alles mitgemacht haben. Sie sind abgenutzt, verbleicht und alles andere als modern. Doch nicht nur viele Anhänger des KFC Uerdingern verbinden die Sitzplätze in der Grotenburg mit einer längst vergangenen glorreichen Zeit. Knapp 50 Jahre haben die meisten Schalen auf dem Buckel, erlebten Spiele gegen Barcelona, Bayern München oder das legendäre 7:3 gegen Dynamo Dresden mit. Nach und nach werden sie nun aus der Grotenburg abgebaut. Es ist einer der ersten Schritte im Umbauprozess des Stadions.
Wie die Stadt Krefeld bestätigt, schreiten die Arbeiten schnell voran, ein Großteil der Haupttribüne wurde bereits abgebaut und sortiert, im Anschluss folgen die Plätze auf der Gegentribüne. Dabei ist der Zustand der einzelnen Sitzschalen unterschiedlich, nicht alle überleben den Abbau, wie Pressesprecher Manuel Kölker erklärt: „Es sind schon etliche dabei, die den Geist aufgeben.“ Die Stadt befindet sich seit geraumer Zeit im Austausch mit dem KFC Uerdingen. Auf dem virtuellen Fan-Hearing Mitte März beschloss man, dass die gut erhaltenen Sitzschalen wiederverwendet werden sollen und dabei in erster Linie den Fans als Souvenir zustehen. „Wir stehen im Kontakt mit dem Verein und haben so weit auch schon alles besprochen. Es wird eine stattliche Anzahl an die Fans gehen, sodass jeder, der eine möchte, auch eine bekommen wird“, sagt Kölker.
Auch von Vereinsseite ist das Interesse, ein Angebot für die Fans zu schaffen, groß, wie genau der Erwerb aussehen soll, wird sich aber erst in den kommenden Wochen zeigen. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen in Zeiten der Corona-Krise soll der Verkauf wohl größtenteils online über die Stadt Krefeld laufen. Interessenten können sich dann per Mail melden, über genaue Details soll dann informiert werden, wenn sich die Corona-Einschränkungen ein wenig gelegt haben. Ebenso offen ist dabei, ob es einen festen Verkaufspreis für die Sitzschalen geben wird oder einen flexiblen Betrag zur symbolischen Unterstützung des Vereins geben soll.
Mit dem Abbau der Sitzplätze ist gewissermaßen auch der Startschuss für die Umbauarbeiten am Grotenburg-Stadion gefallen. Wie Oberbürgermeister Frank Meyer im März bekanntgab, peilt die Stadt die Wiederaufnahme des Spielbetriebs ab der Saison 2021/22 an.
Der Zeitplan sieht vor, dass im Mai der Bauantrag eingereicht wird, nach der notwendigen Ausschreibung und Vergabe an die Bauunternehmen sollen im Anschluss dann tatsächlich die Bagger anrollen.
Am Ende des ambitionierten Planes soll die für den Drittliga-Betrieb umgebaute Grotenburg insgesamt 10 868 Zuschauern Platz bieten. Die Heimfans werden auf der Haupttribüne 1541 Stehplätze vorfinden, hinzu kommen 7018 weitere Sitzplätze sowie weitere Steh- und Sitzplätze auf der West- und Nordtribüne.