Schiefbahn: Preis für Tauben und Mosquitos
23 St. Bernhard-Schüler haben bei einem Medienprojekt 5000 Euro gewonnen. Das Geld für gute Themen und Artikel gibt es nächsten Mittwoch von Minister Glos in Berlin.
Schiefbahn. Das Thema flog Philipp Bender am Frühstückstisch zu. Der junge Mann war spät dran. Als Teilnehmer am FAZ-Medienprojekt "Jugend und Wirtschaft" sollte er am selben Tag im Leistungskurs von Lehrer Bernd-Dieter Röhrscheid ein Thema für einen selbst zu recherchierenden Artikel vorstellen.
Eingefallen war Philipp bis zu jenem Morgen aber nichts. Bis ihm das Bild einer Taube ins Auge fiel... Gerade noch rechtzeitig. Eben just in time - wie die Wirtschaftsleute sagen.
Wochen und etliche Recherche-Anrufe später hat es Philipps Taubenthema als Aufmacher in die Projektzeitung der FAZ geschafft. Geschrieben hat der Schiefbahner Schüler über das immer lukrativer werdende Geschäft mit Tauben-Abwehrmitteln.
Es ist der vierte Artikel des 13er-Kurs der Sozialwissenschaften und Wirtschaft, der zum öffentlichen Lesestoff geworden ist. Vier von insgesamt 50 - eine tolle Quote. Und weitere bundesweite Veröffentlichungen der Schiefbahner sind nicht ausgeschlossen.
Die überzeugende Zahlen-, Daten- und Fakten-Präsentation des Kurses wird nächsten Mittwoch prominent und üppig honoriert. Die 23 St.Bernhardianer, die Röhrscheid für den Wettbewerb gemeldet hat, erhalten von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos in Berlin den mit 5000 Euro dotierten Preis.
Röhrscheid verhehlt seinen Stolz nicht: "Dieser Kurs gehört zu den drei besten in Deutschland." Schulleiterin Margret Peters lobt ebenfalls die großartige Leistung. "Ich habe Ihre Artikel mit großem Interesse gelesen und sage Ihnen: Sie haben sich den Preis verdient."
Flott und griffig hat Philipp Bender Zahlen und Zitate zu einem Text gefügt. Berlin, schreibt er, die Tauben-Metropole in Deutschland mit 60.000 Exemplaren, habe 2006 für die Reinigung der von Taubenkot verunreinigten öffentlichen Gebäuden zehn Millionen Euro aufbringen müssen.
Die Nachfrage nach Tauben-Abwehrprodukten steige kontinuierlich - auch bei Privatleuten. Die greifen gern auch zu den 18 Euro teuren Rabenkrähen aus Kunststoff.
Um ein Abwehrprodukt geht es auch im Text von Claudia Noceti, einem von fünf Mädchen im Leistungs-Kurs. Sie hat sich für "Mosquito" interessiert, ein Gerät, das einen ultraschall-nahen Ton erzeugt, der von Erwachsenen nicht mehr, von Kindern und Jugendlichen aber sehr wohl zu hören ist.
Wer lesen will, was sie unter der Überschrift "Wer rumlungert, kriegt was zu hören" geschrieben hat und sich für die anderen Wettbewerbsartikel interessiert, der kann sich gleich zum Lesen einklicken. Auf eine (Brief-)Taube muss man ja heutzutage nicht mehr warten...