Flüchtlingshilfe in St. Tönis Konkrete Hilfe für Mutter und Kind
St Tönis · Der Treffpunkt International hat für Flüchtlinge aus der Ukraine seine Türen geöffnet.
Unter dem Titel „Treffpunkt International“ haben sich das DRK-Familienzentrum Hoppetosse, das städtische Familienzentrum „Villa Gänseblümchen“, die DRK-Kita Frajowaldi, das Bundesprogramm „Kita-Einstieg“, das Familienzentrum der Horizonte „Marienheim“, der Kreis Viersen und die Stadt Tönisvorst für ein träger-und einrichtungsübergreifendes Netzwerk zusammengetan.
Ihr Angebot an der Hospitalstraße 15 richtet sich insbesondere an ukrainische Flüchtlinge und ihre Kinder im Alter bis sechs Jahre, aber auch an Personen mit Migrationshintergrund, Gastgeberfamilien und Ehrenamtliche. „Es war klar, dass ukrainische Familien kommen, Kinder im Kindergartenalter dabei sind. Und wir haben definitiv spontan nicht die Kita-Plätze dafür“, erläuterte Katja Schulte, beim Kreis Viersen für die Kita-Fachbetreuung in Grefrath und Tönisvorst zuständig, den Impuls für die gemeinsame Initiative.
Zuvor waren die Räume als Außenstelle der DRK-Kita Hoppetosse auf den Kita-Betrieb mit einer Gruppe, Betreuung und Essen ausgelegt. Seit Oktober vergangenen Jahres hätten sie aufgrund des Fachkräftemangels leer gestanden, sagt Giulia Malorney, Leiter der Kita Hoppetosse. „Und da wir an der Hoppetosse ausbauen, haben wir gesagt: ,Wir können sie freigeben‘.“ In vier Wochen habe man die Räumlichkeiten hergerichtet. Unterstützung gab es auch von dem Verein „Apfelblüte“, der einige Materialien und drei kleine Außenbänke sponserte.
Der Treff steht von dienstags bis freitags von 9 bis 12 Uhr für die Besucher offenstehen. Jede Familie mit Baby und Kind könne kommen, sagt Sylvia Fretz, pädagogische Fachkraft des Bundesprogramms „Kita-Einstieg“. Dort würden die Kinder betreut, während die Mütter alle Alltags- und Erziehungsfragen wie „Was ist Kinderbetreuung, wo kann ich Angebote wahrnehmen?“ besprechen können. Fretz bietet darüber hinaus als festes Angebot immer dienstags eine beratende Sprechstunde mit anschließender Eltern-Kind-Spielgruppe an. Welche Angebote darüber hinaus gemacht werden, hänge von den Bedürfnisse der Menschen ab. Über ein Café wird schon nachgedacht.
Die Betreuung wird durch die Mitarbeiter der einzelnen Einrichtungen gewährleistet. Weitere qualifizierte Fachkräfte und Muttersprachler dürften sich gerne zur Unterstützung bei Giulia Malorney melden. Claudia Thißen, die früher in der Kita „Marienheim“ tätig war, hat diesen Schritt bereits getan. „Ich will wieder einsteigen – der Liebe zu den Kindern wegen“, kümmerte sich die 46-Jährige um die zweijährige Palina. Deren Mutter Katharina Hozhenko ließ sich mit Hilfe der Übersetzerin Olivia Koch und Gastgeberin Hilde Reemen erstmals beraten. „Weil ich wissen wollte, wie lange es dauert, bis man einen Kita-Platz bekommt. Aber es ist gut, dass Palina hier schon vormittags spielen kann“, war die 28-Jährige dankbar.