Spaß satt – mit Schiefbahn!
400 Besucher schunkelten und lachten sich durch den Bunten Abend der Kolpingsfamilie im Kaisersaal.
Willich. Die Karnevalssitzung der Kolpingsfamilie heißt nicht ohne Grund Bunter Abend: Zwar wird auch hier geschunkelt, aber es werden viele Sketche präsentiert, die nicht zwingend mit der Fünften Jahreszeit zu tun haben.
Das Konzept kommt an: Der Kaisersaal Schiffer war am Samstag ausverkauft. Die gut 400 Karten waren weggegangen wie warme Semmeln.
Präsident Peter Walther hatte ein familiäres Programm zu bieten, frei von Fremdgewächsen, abgesehen vom Auftritt der Prinzengarde der Stadt Willich und dem noch amtierenden Prinzenpaar Rainer und Petra Füsgen.
Ein Kracher: Klaus Schütz in seiner gewohnten Rolle als "Et Flimmflämmke". Das waren schwere zehn Minuten für Bürgermeister Josef Heyes, weil der gemeine Schiefbahner gar nicht gut wegkam. So verriet Schütz, dass Gott den Menschen auf der Wekelner Brücke geschnitzt habe, den Blick nach Willich gerichtet. Misslungene Exemplare habe er über die Schulter geworfen - nach Schiefbahn.
Mariele Biesemann und Wolfgang Götz kommunizierten mit beschrifteten Postern. "Was kommt heraus, wenn man einen Schiefbahner mit einem Huskie kreuzt?" stand auf ihrem Plakat. Auf seinem: "Ein winterfester Schiefbahner oder ein blöder Hund."
Erfreulich: Viele Neubürger aus Wekeln machten beim Bunten Abend mit, etwa Wolfgang Götz und Axel Bernsdorf, der sich als "Cher" von der kessen Ricky (Vanessa Kerkhoff) auf dem roten Sofa interviewen ließ.
Berufssoldat Michael Atsuki trat als Bademeister alten Schlages auf, beschimpfte das angeblich so verweichlichte Publikum als Fußpilzsammler. Peter Hambloch war immer dann als Schäfer Heinrich zur Stelle, wenn sich die Umbauarbeiten ein wenig länger hinzogen, ein Pausenclown in Loden, der Sprüche wie den drauf hatte: "Geht die Bäuerin in die Breite, sucht der Bauer schnell das Weite."
Zur Karnevalssitzung mit der familiären Note gehörte auch der Auftritt der Hausband Hervshahne & Schäng, in deren Repertoire die Kolping-Hymne "Kolping, jib Jas" nicht fehlen durfte. Frontmann Heinz-Jakob Gather (46) hatte sich erstmals als Cheforganisator des Abends betätigt und konnte mit dem Ergebnis zufrieden sein.
Präsident Walther ernannte Paul Susen zum "Professor der Requisite". Der 73-Jährige hatte 42 Jahre lang mit tollem Bühnenbau geglänzt.
Dass sie auf einer Karnevalssitzung waren, merkten die Besucher vor allem, als Schunkellieder auf dem Programm standen und natürlich an den zum Teil sehr phantasievollen Kostümierungen. Es muss nicht immer das Clowns- oder Cowboykostüm sein: Im Kaisersaal Schiffer feierte sogar eine Spritze gegen Schweinegrippe.