St. Bernhard-Gymnasium in Willich: Ausnahmezustand nach Hitzekollpas - Klage nicht ausgeschlossen
Willich/Tönisvorst. Trotz heftiger Sturmböen und Schützenfest in Alt-Willich - am St. Bernhard-Gymnasium gab’s am Montag nur ein Thema: die kaputten Klimaanlagen bei der Deutschen Bahn und die Mitschüler, die darunter heftigst gelitten hatten.
Und selbst wenn Schulleitung und Schüler gewollt hätten, an einen normalen Unterrichtbetrieb war nicht zu denken. "Wir wurden von den Kamerateams förmlich überrollt", schildert Werner Link, stellvertretender Schulleiter, die Situation am Montagmittag.
Zum Teil musste Unterricht ausfallen, um die Situation zwischen Kamerateams und Schülern einigermaßen entzerren zu können.Ein Bahnvertreter war unterdessen vor Ort erschienen, um nochmal eine Entschuldigung des Vorstandes zu übermitteln und dessen Bedauern auszusprechen. "Der hat schon ziemlich kleine Brötchen gebacken", erklärt Link auf WZ-Nachfrage.
Allerdings bot der Mann psychologische Hilfe an. Das hatte der Schulträger - das ist der Malteser-Orden - zu der Zeit längst getan."Wir haben nochmal klargemacht, dass man so mit Menschen nicht umgehen kann", sagt Link. Das habe auch Direktorin Margret Peters betont. Sie forderte eine schnelle Aufklärung, wie es zu dem Chaos hatte kommen können. Zudem kündigten die Eltern an, sich zusammenzusetzen und Schritte zu überlegen.
Dabei stehe durchaus auch eine Klage im Raum. Der Bahnvertreter erklärte, das würde ihn nicht wundern. Ungeachtet dessen sagte er eine finanziellen Ausgleich zu, dessen Höhe aber noch nicht ermittelt sei."Ich habe ja schon vieles erlebt", erklärte Link mit Blick Bahnreisen, von denen er schon viele absolviert hat. "Am Samstag kamen die Temperaturen nochmal verschärfend hinzu." Lob hat der Pädagoge für die schnelle Reaktion des Bahnvorstandes, sich persönlich zu entschuldigen. "Da hat sich die Bahn sehr ordentlich verhalten."
Inzwischen haben die Malteser als Schulträger reagiert und erklärt, dass sie nicht klagen werden. "Wir sehen uns eher in der Vermittlerrolle. Klage zu erheben ist in diesem Fall Sache der Eltern. Die Malteser erwarten auf jeden Fall, dass die Deutsche Bahn ein deutliches Zeichen setzt", sagt Patrick Hofmacher, Prokurist und zuständig für das Gymnasium.