St. Tönis: Dr. Joachim Fährmann - Mit seinen Patienten eng verbunden
Dr. Joachim Fährmann geht in den Ruhestand.
St. Tönis. Seit 20 Jahren gehört Dr. Joachim Fährmann zum Ärzteteam des Krankenhauses Tönisvorst. Doch das ändert sich ab der nächsten Woche. Der beliebte Mediziner geht in den Ruhestand.
Allerdings noch nicht so ganz, wie er betont. "Ich werde mich langsam zurückziehen und noch für ein Jahr zwei Tage in der Woche vier bis fünf Stunden für meine Patienten da sein", verspricht Fährmann.
Nichtsdestotrotz ist am 30.Juni offizielle Verabschiedung. Die hätte eigentlich schon viel früher stattfinden können, denn der Chirurg hätte schon vor über einem Jahr in Rente gehen können. Aufsichtsrat und Geschäftsleitung baten aber um Aufschub.
"Albert Schwarz sagte damals, ich soll noch nicht gehen, solange er Bürgermeister sei. Er ist schon in Pension, ich aber bin geblieben", sagt Fährmann lachend. Er fühle sich dem Haus und den Patienten eng verbunden, der Abschied falle ihm nicht leicht.
"Von zwölf Stunden Arbeit auf Null herunter, das kann ich mir gar nicht vorstellen", verrät der 66-Jährige.
Geboren wurde er im Vogtland, wo er auch aufwuchs und das Abitur machte. Schon früh erwachte der Wunsch, die medizinische Laufbahn einzuschlagen. Nach einer Lehre zum Krankenpflege folgte das Medizinstudium in Berlin.
In Aue wurde er Chefarzt der Gefäßchirurgie. Mit der Wende wurde dieses Bezirkskrankenhaus allerdings geschlossen. Für Fährmann bestand die Möglichkeit nach Dresden zu wechseln. Doch stattdessen bewarb er sich auf mehrere, im Ärzteblatt ausgeschriebene Stellen, darunter auch die als Oberarzt der chirurgischen Klinik in St. Tönis.
Es kam eine positive Antwort, und nachdem der Mediziner festgestellt hatte, dass ihm Krankenhaus, Kollegen und Umgebung gefielen, ging es 1990 nach St. Tönis. Nach der Umstrukturierung des Hauses zur Kurzzeitchirurgie wurde er der leitende Arzt dieser Abteilung.
"Mit der Phlebologie und Varizenchirurgie haben wir uns im Laufe der Zeit hier einen überregionalen Ruf erarbeitet", sagt Dr.Fährmann mit Stolz in der Stimme.
"Das Schöne ist: Was man an den Gefäßen macht, ist optisch und klinisch am Patienten zu sehen", so der Arzt. Rund 600Operationen waren es pro Jahr, die er durchführte.
Wenn er nicht gerade im OP steht, dann ist der Chirurg auf seinem Rennrad anzutreffen, beim Sport im Studio oder er gondelt in der Weltgeschichte herum. Sport und Reisen sind nämlich seine Hobbys. Für beides hat er ab dem 1. Juli etwas mehr Zeit.
Seinen großen Traum kann sich Fährmann aber erst im nächsten Jahr erfüllen, wenn er ganz mit der Arbeit aufhört. "Ich möchte mit meiner Frau Karin einmal um die Welt reisen", verrät er.
Nachfolger ist Kaveh Oskoui, mit dem Fährmann seit drei Jahren bereits erfolgreich zusammenarbeitet.