Lokale Wirtschaft St. Tönis: Optik Hühn feiert „erst“ 25-Jähriges

St. Tönis · Das St. Töniser Geschäft gibt es länger, wird aber seit 25 Jahren von einem Duo geführt.

Jörg Hühn (r.) und Martin Gies führen das Geschäft seit 25 Jahren. Foto: Friedhelm Reimann

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Alteingesessene St. Töniser reiben sich die Augen: Optik Hühn, so steht es auf Plakaten am Geschäft, feiert 25-Jähriges. Wie kann das sein? Der Einzelhändler gehört doch seit mehr als 50 Jahren zum Stadtbild. Bereits 1963 legte Wilhelm „Wim“ Hühn an der Hochstraße 33 den Grundstein. Ende der 70er-Jahre zog man an die Hochstraße 13, bis heute Sitz von Optik Hühn. Warum also nun erst das 25-Jährige? Beim näheren Hinsehen klärt sich die Sache schnell auf. Gemeint ist die langjährige Zusammenarbeit von Optikermeister Jörg Hühn, Sohn von Wilhelm Hühn, und Martin Gies, Diplom-Ingenieur für Augenoptik. Beide übernahmen das Geschäft Mitte der 90er-Jahre vom Gründer und können nun sozusagen Silberhochzeit feiern. „Wie in einer Ehe wurde bei uns auch sehr viel diskutiert, gestritten und letztendlich ein gemeinsamer Konsens gefunden“, sagt Martin Gies mit einem Lächeln. „Durch unsere oft sehr unterschiedliche Sicht der Dinge kam zum Schluss immer eine brauchbare Strategie zustande“, ergänzt sein Kompagnon.

Der Vluyner und der St. Töniser haben gemeinsam mit ihrem Team, derzeit sind es sieben Mitarbeiter, das Geschäft neu aufgestellt und viele Herausforderungen gemeistert. So wurde unter anderem die Kontaktlinsenabteilung erweitert und ein Kinder- und Sportbrillenbereich in der ersten Etage aufgebaut. Auch eine separate Abteilung für Menschen mit Sehbehinderung gehört auf diese Liste. In Erinnerung sein dürfte vielen noch der Umbau vor rund fünf Jahren. Durch den Wegfall des benachbarten Sparkassen-Bereichs mit Automat konnte Optik Hühn um rund 120 Quadratmeter wachsen. Die Gründung einer eigenen Hörakustikabteilung war somit möglich.

„Die Anforderungen an unsere Sinne sind durch den Gebrauch moderner Medien stark gewachsen“, sagt Gies. Auch gutes Hören ist wichtiger denn je.“ Marc Brendgen, der vor Jahren eine Ausbildung zum Augenoptiker bei Hühn absolviert hat, ist nach seinem Studium in Aalen als „Bachelor of Science“ zurückgekehrt und hat die Abteilung gegründet.

Mit dem Standort im Herzen von St. Tönis nach wie vor zufrieden

Das Traditionshaus spürt nach eigenen Angaben durchaus die zunehmende „Konkurrenz durch Filialisten, Billiganbieter und Internet“. Gleichzeitig sei auch der Wunsch vieler Menschen nach persönlicher Betreuung gewachsen. „Viele Menschen möchten einen Ansprechpartner, der sich um die speziellen „Brillen-Wünsche“ kümmert“, sagt Martin Gies. „Die personelle Fluktuation ist bei uns ist sehr gering, so dass wir diesen Wunsch erfüllen können.“

Mit dem Standort im Herzen von St. Tönis ist das Inhaber-Duo nach wie vor zufrieden. „St. Tönis hat es, wie andere Städte auch, nicht einfach“, sagt Jörg Hühn. „Trotzdem schätzen viele Menschen die gute Infrastruktur, die Parkmöglichkeiten und die Tatsache, dass viele Geschäfte, wie unseres, noch inhabergeführt sind.“ Der persönliche Kontakt sei nicht zu unterschätzen.

Da beim Seh- und Hörtest eine gewisse körperliche Nähe unvermeidbar ist, ist Corona auch bei Optik ein Thema. „Jedes Gerät wird bei uns vor den Augen des Kunden desinfiziert“, betont Gies. Der übliche Handschlag werde außerdem durch freundliches Winken ersetzt.