Stadtflüsterer: Treue Fans für Borussia und den „Boss“
Der Stadtflüsterer besucht am Montag die Niederlande und Afrika, geht zu Fuß durch St. Tönis — und schaut noch einmal bei den Kugelahornen in Willich vorbei.
Willich/Tönisvorst. Schwarz-weiß-grüne Grüße flatterten dem „Flüsterer“ auf den Tisch: Gerade aus dem Kurzurlaub zurück, hatte Werner Lessenich gelesen, dass die WZ bei der Ankündigung der „Rollenden Redaktion“ in St. Tönis zur Krise von Borussia Mönchengladbach auch an seine Internet-Seite „Eiserne Fans“ gedacht hatte. Zur Erinnerung: Der St. Töniser radelt den Niederrhein hoch und runter, legt Skulpturen den Schal mit der Raute um und stellt Fotos davon ins Netz. In Zoutelande/Zeeland hatte er jetzt einen neuen „Eisernen Fan“ getroffen. „Und glauben Sie mir: Ich habe noch nie einen so ernst dreinblickenden Fan fotografiert“, so Lessenich. Aber man sei sich einen Tag nach dem Rücktritt Lucien Favres einig gewesen: „Stolzer Blick zurück, volle Kraft nach vorn.“ Der neue Fan ist auch schon auf der Internetseite zu sehen:
Zeit für ein Geburtstagsständchen: Letzte Woche hatte „er“ Geburtstag, wurde 66 Jahre alt — der Größte, der in Sachen Rock ’n’ Roll unterwegs ist: Bruce Springsteen. Und natürlich kommt ein dickes Happy Birthday aus St. Tönis, wo vermutlich — das denkt jedenfalls der Stadtflüsterer — die größten Fans vom Boss weltweit und darüber hinaus sitzen. Ganz sicher hat WZ-Mitarbeiter Guido Beckers in der vergangenen Woche ständig Springsteen gehört, zu Hause, im Auto, sonstwo. Frei nach einem Song-Motto: „I’m On Fire“. Und kaum hatte der Flüsterer diese Zeilen geschrieben, bekam er den Ohrwurm nicht mehr aus dem Kopf: Einen Tag lang hielt ihn das Einstiegs-Gitarrenriff aus „Born to run“ in Atem.
Mit 66 Jahren ist man ja möglicherweise vom Altenheim nicht ganz so weit entfernt. Aber Bruce Springsteen hätte sicher keine Lust auf den Nachmittags-Tee im Alexianer-Altenheim in St. Tönis gehabt. Den wiederum nahm WZ-Redakteur Peter Korall ein, nachdem ihn die Einrichtung eingeladen hatte, über seine tägliche Arbeit zu berichten. Eine ganze Reihe von Bewohnern interessierte sich und ließ sich erzählen, wie spannende Meldungen in die Redaktion und von dort aus in die Zeitung kommen.
Sie erinnern sich: Vor einer Woche haben wir an dieser Stelle ein Foto der „Antonius-Residenz“ gezeigt und wissen wollen, wo dieses Bild wohl entstanden ist. Frank und Giedre Haeger kennen die Antwort: „Sie steht in Namibia, genauer gesagt in Swakopmund. Wir haben dieses Gebäude aufgrund der Namensverwandtschaft mit unserer Heimatstadt im Frühjahr 2014 ebenfalls fotografiert“, berichten sie in einer E-Mail an den Flüsterer. Auch der Tönisvorster Bürgermeister Thomas Goßen war im sonnigen Afrika-Urlaub die Residenz aufgefallen.
Noch bis 2. Oktober rufen der ökologische Verkehrsclub VCD und das deutsche Kinderhilfswerk zu den bundesweiten Aktionstagen „Zu Fuß zur Schule“ auf. Die Grundschule Hülser Straße in St. Tönis beteiligt sich ab Dienstag bis einschließlich Freitag an diesem Projekt und ruft alle Schüler auf, ohne Auto zur Schule zu gelangen. Das fördere nicht nur die Bewegung und Selbstständigkeit, sondern es vermeide auch gefährliche Verkehrssituationen. Jeder zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegte Schulweg wird mit einem Stempel belohnt und die Anzahl dieser Kinder wird täglich ermittelt. Am Ende der Woche stellt ein Schaubild die Ergebnisse jedes Tages dar und jedes Kind erhält eine Urkunde für seine Teilnahme.
Langsam, aber sicher geht die Unterschriftensammlung zur Rettung der Kugelahorne auf dem Willicher Markt zu Ende. Zur Erinnerung: Etwa 2500 Stimmen müssen bis Ende des Monats gesammelt werden, um das Bürgerbegehren durchzusetzen und eine Fällung der Bäume zu verhindern. Doch schon Ende September hatte die Bürgerinitiative nach eigenem Bekunden „mehr als 3900 gültige Unterschriften“ zusammen. Fünf Unterschriften wurden bis dahin zurückgezogen. Die Aktion endet am Mittwoch. Bis dahin werden es möglicherweise mehr als 4000 Unterschriften sein, vermutet der Flüsterer.
Fußball-begeisterte Jungen konnten jüngst mit ihren Schulen im Rahmen des Landessportfestes wieder ihre Torjägerqualitäten unter Beweis stellen. Mit dabei war auch das Michael-Ende-Gymnasium aus Tönisvorst. Die Kicker der Apfelstadt waren im vergangenen Jahr im Kreis Viersen besonders erfolgreich: Von den vier möglichen Kreismeistertiteln gewannen sie zwei, zweimal wurden sie Vizekreismeister. Und: Es ist schon das dritte Jahr hintereinander, dass die MEG-Kicker zwei von vier Titeln nach St. Tönis holen. Das Fußballteam der Oberstufe siegte über den Stadtrivalen, die Realschule Leonardo Da Vinci. Im Team kickten Theomou, Bien Hoàng, Urim Ejupi, Florian Grandinger, Fritz Verlingis, Trim Ejupi, Johannes Betting, Paul Schovenberg sowie Jonathan Steinke, Dieter Tschierschke, Justin Nelleßen, Thomas Ackermann, Julian Tilders und Marius Panzer.
Die evangelische Emmaus-Kirchengemeinde Willich freut sich über eine neue Mitarbeiterin. Lena Specht (20) hat Anfang des Monats die offene Kinder- und Jugendarbeit als Vertretung für Yvonne Houf übernommen. Lena Specht hat 2014 ihr Abitur bestanden, danach einige Praktika, unter anderem in der Gesamtschule, der offenen Ganztagsgrundschule in Neersen und der Jugendarbeit in Willich gemacht — beste Voraussetzungen für den Beruf der Erzieherin. Sie habe viele positive Erfahrungen gemacht, schreibt die 20-Jährige im Gemeindebrief. „Sie bestärken mich nur noch mehr darin, eine Ausbildung zur Erzieherin zu machen.“ Da scheint jemand einen Traumberuf gefunden zu haben.
Yasuyuki Soma, stellvertretender Generalkonsul aus Düsseldorf, geht nach fünf Jahren in der Landeshauptstadt (16 Jahre unter anderem in der Slowakei, Kenia und Österreich im diplomatischen Einsatz) nach Japan zurück. Er möchte sich am Mittwoch von Willichs Bürgermeister Josef Heyes verabschieden — und wird bei dieser Gelegenheit seinen Nachfolger Shinsuke Toda vorstellen.
„Vielen Dank, dass Sie die Friedensarbeit in die Städte und Gemeinden des Kreises Viersen tragen“, sagte Landrat Peter Ottmann. Beim Treffen der Geschäftsführer des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) im Niederrheinischen Freilichtmuseum in Grefrath ehrte er den Willicher Manfred Hages. Seit 1970 setzt sich Hages für den VDK ein. Ottmann verlieh ihm für dessen 45 Jahre als Geschäftsführer des VDK-Ortsverbands Neersen die Albert-Schweitzer-Medaille.