Willich Neuer Markt mit alten Bäumen?
Die Politik hat der Ahorn-Initiative einen Kompromiss vorgelegt. Wie es weitergeht, ist offen.
Willich. René Rheims vom Krefelder Planungsbüro Kraft.Raum hat an den Planungen für den Willicher Marktplatz gefeilt. Nun stellte er die Änderungen im Planungsausschuss vor. Sie kamen bei allen Fraktionen gut an. Der Ausschuss-Vorsitzende Christian Pakusch (CDU) beschrieb sie als „schlicht, zurückhaltend, pointiert“. Christian Winterbach (Grüne) gab allerdings zu verstehen, dass die kalkulierten Kosten in Höhe von knapp 1,5 Millionen Euro noch gesenkt werden müssten. Alle Fraktionen wären damit einverstanden, die bestehenden Bäume umpflanzen zu lassen.
Eine eindeutige Rückmeldung, ob dieser Kompromiss der Bürgerinitiative genüge, gab es im Ausschuss nicht. Pakusch stellte klar: „Wenn es zu einem Bürgerentscheid kommt, ist die bisherige Planung obsolet.“ Denn: Die Zuschüsse — das Land beteiligt sich mit 60 Prozent an den Kosten — müssen bis zum 1. Dezember beantragt werden.
Zur möglichen Umsetzung der Kugelahorne hatte die Verwaltung ein Angebot von einem Spezialisten eingeholt, der mit einem besonderen Gerät fast das gesamte Wurzelwerk der Bäume erfasst. Das Umpflanzen der 20 Bäume würde 37 000 Euro kosten. Hinzu kämen 30 000 Euro für eine dreijährige Intensivbetreuung der Ahorne.
Nach einer Sitzungsunterbrechung wurde deutlich, dass alle Fraktionen diese 67 000 Euro investieren würden, wenn es denn nur endlich weitergehen könnte mit der Umgestaltung des Marktplatzes, in deren Rahmen unter anderem auffällige Sitzgelegenheiten geplant sind.
Hendrik Pempelfort (SPD), der seinerzeit für den Erhalt der Kastanien am Anrather Bahnhof gekämpft hatte, rechnete vor: „Die 20 Kugelahorn-Bäume sollen umgepflanzt werden, außerdem sollen 20 neue Bäume auf dem Marktplatz gepflanzt werden — das ist ein guter Kompromiss, den sich die Bürgerinitiative durch den Kopf gehen lassen sollte.“ Alle Fraktionen seien kompromissbereit — das sehe er bei der Bürgerinitiative dagegen nicht.
Keinen Anlass zu großem Optimismus bot auch das, was Christian Winterbach nach der Sitzungsunterbrechung sagte, der mit seinem Parteifreund Hagen Becker gesprochen hatte. Dieser unterstützt die Initiative. Winterbach zitierte Becker mit den Worten, die Umpflanzung sei „nicht der Hauch eines Kompromisses“. Roland Müller (Grüne) warnte vor einer Fehleinschätzung: „Die Bürgerinitiative möchte, dass die Bäume am jetzigen Standort erhalten bleiben.“ “ Siehe auch Seite 19