Unterbringung Klinik-Anbau für Flüchtlinge bereit
Die ersten der 200 neuen Asylbewerber sollen schon am Wochenende eintreffen.
Willich. „Wir warten noch auf den Vollzug der Willicher Einrichtung, dann bekommen die Busfahrer von den Bahnhöfen, so aus Dortmund oder Düsseldorf, die Order, die Flüchtlinge dahin zu bringen,“ sagte am Freitag Ralf Ciekanowski von der Bezirksregierung Arnsberg gegen 13 Uhr.
Vollzug heißt in dem Fall: Sind genügend Betten und Trennwände da? Ist die Verpflegung geregelt? Und weil im ehemaligen Willicher Krankenhaus, wahrscheinlich im Anbau, jetzt 200 zusätzliche Asylbewerber für die erste Zeit untergebracht werden müssen, wird daran mit Hochdruck gearbeitet. Bis zum Mittag war es noch nicht zum Vollzug durch den Eigentümer (die Augustinus Kliniken) beziehungsweise die Betreiberfirma, European Homecare (EHC), gekommen.
Eigentlich ist die Bezirksregierung Arnsberg zuständig. „Aber wir können personell nicht alles regeln“, sagte Ciekanowski. Daher ist es jetzt Aufgabe der Bezirksregierung Düsseldorf, vorauszudenken und in Anbetracht der derzeitigen Flüchtlingsströme schnellstmöglich weitere zentrale Notunterkünfte zu schaffen und die Städte und Kreise anzuweisen, Standorte zu bestimmen.
Bleiben die 200 zusätzlichen Asylbewerber nur kurze Zeit in den neuen Notunterkünften? Dazu der Pressesprecher: „Es könnte in der Regel etwas länger dauern, da die Neuankömmlinge erst noch erfasst und ärztlich untersucht werden müssen.“ Auf Willich bezogen glaubt Ciekanowski, dass dies schnell gehe, da bereits dort ein „eingespieltes Team“ von EHC vorhanden sei.
Relativ gelassen sieht Willichs Bürgermeister Josef Heyes die zusätzliche Aufnahme im Hospital: „Dort im Neubau ist auch nach Rücksprache mit dem Eigentümer noch Kapazität frei, kann die Betreiberfirma für die zusätzliche Betreuung sorgen.“ Zumal es in dieser Außenstelle der Erstaufnahme-Einrichtung bislang relativ reibungslos gelaufen sei. So gebe es, dies bestätigte kürzlich die Einrichtungsleiterin der Bezirksregierung Arnsberg, Gabriele Hausdeck, kaum Streitigkeiten unter den Bewohnern, keine Diebstähle, keine Randale.
In Willich hat bislang Marko Baranic die Leitung; Bezirksregierung und EHC würden auch zukünftig eng zusammen arbeiten. Gabriele Hausdeck: „Viele der Bewohner freuen sich, dass sie nicht am Stadtrand, sondern mittendrin untergebracht sind.“
Womit Heyes allerdings gar nicht einverstanden ist, dass es trotz der Unterbringung im Krankenhaus jetzt zu 14 zusätzlichen Zuweisungen von Asylbewerbern gekommen ist. Heyes: „Wir haben diese Menschen in Wohnungen untergebracht.“ Gegen weitere Zuweisungen habe man Protest bei der Düsseldorfer Bezirksregierung eingelegt. „Denn wir haben die Zusage von der Bezirksregierung Arnsberg, dass es bis 31. Dezember 2016, dann läuft der Vertrag zwischen Eigentümer und Arnsberg aus, zu keinen anderen Neuzuweisungen kommt.“ Aber offenbar wisse die Bezirksregierung Düsseldorf davon nichts.
Der Bürgermeister geht davon aus, dass die ersten der insgesamt 200 Flüchtlinge an diesem Wochenende im Hospital ankommen. Auf die Zeit nach der Hospital-Nutzung bereite sich die Stadt jetzt schon vor, so Heyes. Im Moment werde überlegt, wo ab 2017 neuer Wohnraum für Flüchtlinge bereitgestellt werden könne.