Willich Enkeltrickbetrüger blieb erfolglos
Ein Unbekannter rief innerhalb einer halben Stunde bei drei Seniorinnen an.
Willich. Offensichtlich haben Enkeltrickbetrüger im Kreis Viersen keine Chance mehr. Am Donnerstag blieben mehrere Versuche, per Telefonanruf an die Ersparnisse älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger zu kommen, ohne Erfolg.
Bei der Polizei meldeten sich bislang drei Seniorinnen, bei denen ein Anrufer versucht habe, sie um ihr Geld zu betrügen. Zwischen 10.30 Uhr und 11.00 Uhr rief der unbekannte Mann bei einer 73jährigen Schiefbahnerin, einer 63jährigen Anratherin und einer 74jährigen Willicherin an.
Er verwickelte die Seniorinnen in ein Gespräch und gab sich jeweils als Verwandter (Neffe Karl) aus, der gerade bin der Nähe sei und kurzzeitig Geld für den Kauf eines Hauses benötige, das er günstig erwerben könne. Er wolle gegen 13.00 Uhr vorbeikommen, um das Geld abzuholen.
Zwei der angerufenen Damen bemerkten sofort, dass es sich um einen falschen "Verwandten" handelte und auch die dritte beendete das Gespräch vorzeitig. Keine der Angerufenen bot dem "Neffen" Geld an.
Der Anrufer sprach akzentfrei Deutsch. Auffällig war in diesen Fällen, dass alle drei angerufenen Seniorinnen den gleichen Vornamen, nämlich "Gisela" hatten, teilte die Polizei mit. Das weise darauf hin, dass die Tatverdächtigen aus dem jeweiligen Telefonbuch gezielt Namen heraussuchen, die vermutlich zu älteren Personen gehören. Namen wie Gisela, Walburga, Mechthild u.s.w. sind heute nicht mehr in dem Maße gebräuchlich und die Trägerinnen sind häufig schon im Rentenalter.
Die Polizei rät, dass besonders alleinstehende Frauen bei ihrem Telefonbucheintrag darauf achten, dass sie nach Möglichkeit den Vornamen abkürzen, damit ein solcher Hinweis für potentielle Betrüger entfällt.
Genauso ratsam ist es für die Angerufenen, durch gezielte Fragen festzustellen, ob es sich wirklich um einen Verwandten handelt. Bleiben dann noch Zweifel, sollten sie die Polizei informieren. Besonders wichtig ist jedoch: Händigen Sie niemals Geld an Unbekannte aus! Auch dann nicht, wenn Ihnen eine Notlage vorgegaukelt wird. Wenden Sie sich an echte Verwandte oder bitten Sie die Polizei um Hilfe! Nutzen Sie hierfür ruhig den Notruf, die 110. Man wird Ihnen dort gerne weiterhelfen.