Stadtgeflüster: Vom Kehren und Kochen
Ein Tönisvorster fährt zum Weltkongress der Beleuchter und der Willicher Bürgermeister war mit Drillingen im TV.
Willich/Tönisvorst. Neue Besen kehren gut — sagt man sich auch bei der Stadt in Willich. Und meint damit die Stadtreinigung: Seit Sonntag gibt es die regelmäßige „Ortskernreinigung“. Dabei werden — rechtzeitig vor dem Kirchgang — die Außenanlagen um die Kirchplätze in Willich, Anrath und Schiefbahn sowie vor dem Schloss Neersen speziell gereinigt.
Umherliegender Müll wird eingesammelt, die Müllsammelbehälter werden geleert und die Bodenflächen vor den Kircheingängen gefegt. Anja Müller vom Team Abfallwirtschaft der Stadt: „Die Reinigung wird durch die Neersener Firma Säger mit zwei Mitarbeitern jeden Sonntag durchgeführt — morgens zwischen 6.30 und 9 Uhr.“ Hintergrund der Aktion war die Häufung von Beschwerden über Verunreinigungen im Ortszentrum Willich in den Sommermonaten.
Es gibt sie ja immer, die bösen Zungen. Auch in St. Tönis (manche sagen ja: besonders hier). Und die haben ein ganz besonderes Thema auf der Agenda.
Da wurde doch in der vorvergangenen Woche der Westring in St. Tönis asphaltiert. „Geht das überhaupt bei den Temperaturen, die — wenn überhaupt — nur knapp über Frost-Niveau lagen?“, fragen sich besagte Besitzer der bösen Zungen.
Plötzlich habe es das Bauunternehmen sehr eilig gehabt, dort fertig zu werden. Noch böser wird die Behauptung, das Ganze sei auf Druck des EnergieversorgersNEW geschehen, der die Baustelle endlich beenden wollte. Das kann sich der Stadtflüsterer nun überhaupt nicht vorstellen, ehrlich! Ebensowenig, dass der ganze Kram nächstes Jahr wieder aufplatzt. Nein, nein, nein. Es kann und wird nicht geschehen, oder?
„Drillinge an Bord“ heißt ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1959 mit dem unvergessenen Komödianten Heinz Erhardt. Und Drillinge an Bord hat seit einigen Wochen auch die Willicher Familie Eyckeler: Linus, Justus und Sophie heißen die Wonneproppen, deren erste Lebensmonate das WDR-Fernsehen regelmäßig mit der Kamera begleitet.
Auf diese Weise kam jetzt auch der Willicher Bürgermeister Josef Heyes auf den Bildschirm: Vergangene Woche besuchte er die Familie, da er die Patenschaft für das vierte, fünfte und sechste Kind von Petra und Markus Eyckeler übernommen hat.
Im Gepäck hatte er allerlei Geschenke — darunter 100 Euro pro Kind — die er den stolzen Eltern vor laufender Kamera überreichte. Mit den Drillingen kommt Heyes jetzt auf 26 Patenkinder aus kinderreichen Familien.
Wussten Sie, dass es im Verbreitungsgebiet dieser Lokalausgabe einen echten europäischen Präsidenten gibt? Nein, natürlich nicht den des EU-Parlamentes. Aber den des Europäischen Verbandes der Lichtwerbung.
Und dabei handelt es sich um ein in der Tönisvorster Politik durchaus bekanntes Gesicht: Achim Kremser, Ratsherr der SPD und Vorsitzender des Planungsausschusses, wird ab dem kommenden Mai just dieses Amt bekleiden.
Bisher ist er Vize-Präsident. Wie er dazu kommt? Kremser ist beruflich bei der Firma Rehse Reklame beschäftigt, die im Gewerbegebiet Tempelshof sitzt. Demnächst wird er seinen Verband und sein Unternehmen dann sogar beim Weltkongress in Las Vegas vertreten.
Wir bleiben noch einen Moment im Industriegebiet Tempelshof in St. Tönis. Dort wird derzeit am Lenenweg heftig gewerkelt. Die Erdarbeiten sind so umfangreich, dass die Straße komplett gesperrt werden musste. Interessant ist die Umleitung, die dort eingerichtet wurde, wenn man vom Tempelsweg aus kommt.
Wer glaubte, er würde elegant um die Baustelle herumgeführt, sah sich getäuscht. In einem größeren Linksbogen werden die Verkehrsteilnehmer zurückgeleitet. Klar, das muss sein, wenn man mit einem Lkw unterwegs ist. Pkw-Fahrer dagegen hätten sich ganz leicht anders helfen können: Platz zum Wenden wäre genügend vorhanden gewesen.
Dass man Ravioli auch ohne Dosenöffner selber machen kann, wurde jetzt beim „Väterkochen“ im Neersener Jugendheim No. 7 unter Beweis gestellt. Die Väter und Kinder, die zum Vater-Kind-Kochen angetreten waren, erwiesen sich als wahre Profis. Vom Teig bis zu den zwei verschiedenen Füllungen mühten sich die Teilnehmer unter der Regie von Thomas Riegler, echt italienische Ravioli herzustellen.
In Salbeibutter gewälzt und mit Parmesan bestreut schmeckten die Kunstwerke sogar den Kindern, die skeptisch waren, ob man Ravioli ohne Tomatensoße tatsächlich trauen kann. Dem Vorhaben, beim nächsten Mal wieder Pizza zu backen, konnten die Väter nichts abgewinnen: zu einfach! Beim nächsten Mal sollen nun also „feinschmeckerwürdige“ Gnocci hergestellt werden.
Ein ganz seltenes Altersjubläum gab’s bei der Familie Levels in Tönisvorst zu feiern. Innerhalb von zwei Wochen wurde Josef Levels 85 Jahre alt, seine Schwestern Annchen Lemmen 88 und Hannelore Müller 77 Jahre. Macht summa summarum 250 Jahre. Oder, um’s noch ein wenig monumentaler auszudrücken: ein Vierteljahrtausend. Der Stadtflüsterer verbeugt sich, zieht seinen Hut und sagt: Herzlichen Glückwunsch!
Wie heißt es in dem schönen Song so richtig: Niemals geht man so ganz. Franz-Hubert Pleunis, Vorster Urgestein, hat jahrelang Öffentlichkeitarbeit betreieben: 33 Jahre war er Pressewart beim TV Vorst, über zehn Jahre hat er mitgeteilt, was es bei Kolping in Vorst Neues gibt. Für diese Ämter wurden jüngere Vertreter gesucht und gefunden. Aber, Pleunis wäre nicht Franz-Hubert, wenn er es ganz drangeben würde. „Für die Senioren von Kolping (55+) werde ich intern die Kommunikation machen, ebenso wie bei der Altersriege im Turnverein“, sagt Pleunis.