Stadtplanung: Wasserspiele für den Markt
Rund 50 Personen kamen zum Info-Abend zur Umgestaltung des Willicher Ortskerns.
Willich. Nach den Händlern und Wirten waren jetzt die Anwohner und Eigentümer dran, wurde ihnen bei einer Bürger-Info die wesentlichen Ergebnisse des Handlungskonzeptes für die Innenbereich von Alt-Willich erläutert. Etwa 50 Personen kamen dazu in die Grundschule im Mühlenfeld und wurden auch über die erste Sofortmaßnahme informiert: Der einjährige Probebetrieb für einen autofreien Marktplatz soll wahrscheinlich im Mai oder Juni beginnen.
Große Einwände wurden nicht erhoben. Wenngleich mehrere Anwohner der Domstraße die Absicht kritisierten, die Autofahrer über einen inneren Ring zu den zentrumsnahen Parkplätzen zu führen. Dazu soll nämlich das Fahren auf ihrer Straße generell wieder in beide Richtungen erlaubt werden. Klaus Kemper: „Die Domstraße ist dafür viel zu eng.“ Derzeit ist sie eine „unechte Einbahnstraße“: Man kann nur von einer Seite einfahren, aber die Anwohner können in beide Richtungen ausfahren.
Stadt- wie Verkehrsplaner erklärten das Handlungskonzept, das in mehreren Workshops aufgestellt worden war. Zur Realisierung sind Fördermittel des Landes erforderlich. „Noch haben wir dazu kein Signal bekommen,“ sagte die Beigeordnete Martina Stall. Aber auch ohne Landeszuschuss werde man mit dem Markt beginnen: „Denn dazu hat der Rat bereits 125 000 Euro in diesem Jahr zur Verfügung gestellt.“ „Hoffentlich wird das Geld nicht in den Sand gesetzt“, wurde in den hinteren Reihen geflüstert.
Wie Stall erläuterte, seien auf dem zentralen Platz unter anderem Pflanzkübel, Sitzgelegenheiten und kleine Spielgeräte geplant. Außerdem am Markt 5 eine neue Außen-Gastronomie. Wer kommt dahin? Stall: „Lassen Sie sich überraschen, es wird ein Knaller . . .“
Im zweiten Schritt seien auf dem Markt Wasserspiele, einige Verkaufspavillons oder ein „Offener Bücherschrank“ denkbar. Dies könnte eine alte farbige Telefonzelle sein, in der man ein Buch reinstellt und sich ein anderes aussucht. Zur Erweiterung der Außengastronomie äußerte Anwohner die Befürchtung, dass es zu laut werden könnte. „Um 22 Uhr ist draußen definitiv Schluss“, sagte Stall. Beifall gab es für den Kommentar einer 34-jährigen Kulturpädagogin: „Ich finde die Planung total toll, lieber draußen lachende Menschen als laute Motoren . . .“
Wie in Anrath wird es Ausnahmeregelungen auf dem demnächst für den Autoverkehr gesperrten Marktplatz geben: Lieferverkehr werde zu bestimmten Zeiten erlaubt, auch eine Zufahrt zu den Garagen sei möglich — und auch der Bürgerbus sowie Radfahrer dürften durchfahren. Die wegfallenden Parkplätze könnten zusätzlich auf Hülsdonkstraße, Elisabeth-Munse-Straße und an der Burgstraße ausgewiesen werden, sogar einige mehr als derzeit.