St.Tönis: Stadt in buntes Licht getaucht
Eine tolle Aktion hatte der Werbering mit der Lichternacht aus der Taufe gehoben.
St.Tönis. Ein fulminanter Erfolg für den Werbering. Die erste St.Töniser Lichternacht war das High-Light des Jahres. Den ganzen Abend über war der Parkplatz bei Rewe komplett belegt, Menschen schoben sich durch die malerisch illuminierten Gassen des kleinen Städtchens.
"Das ist gelaufen wie’n Döppken", sagt Ulli Peeren, Stellvertretender Vorsitzender der Händlervereinigung und Herrenausstatter, der sich kurz nach 23 Uhr am Rathausmarkt am Stand von Round Table ein Bier gönnt. "Sogar bei mir auf der Krefelder Straße war der Teufel los."
Er räumt ein, dass er der Aktion skeptisch gegenüber gestanden hatte. Immerhin verlangte der professionelle Illuminator 1600 Euro, um das Städtchen ins rechte Licht zu rücken. Doch das Geld war gut angelegt: Die Atmosphäre stimmte. "Das war heute wie Karneval und Weihnachten gleichzeitig", sagt Peeren.
Wer zu diesem späten Zeitpunkt noch Glühwein trinken will, hat Pech. Thorsten Engler von Round Table hat schon einen runden Rücken, weil er ständig den großen Pott schräg halten musste, um noch die letzten Glühweinreste zusammenlaufen zu lassen. "Sie können ein Bier haben", sagt er. 15 Flaschen Glühwein hatte seine Service-Organisation für die Bewirtung bereitgestellt. "150 haben wir verkauft", sagte er. "Wir haben Rewe und Extra leergekauft. Und dann sind wir noch zu Real."
Mit den Metzgern war es ähnlich. Um den Bedarf an Bratwürstchen zu decken, fuhr man bis Vorst. Stefan Robben kann zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht an Schließen denken. In seinem Laden wird weiterhin probiert und gekauft.
Viele Händler unterstützten die idyllischen Lichteffekte. "Ich hoffe, die Kerzen kippen nicht um", sagt Fotografenmeisterin Ira Ingenpaß und sieht zu dem fünfarmigen Kandelaber in ihrem Fenster. Alle machten mit. Sogar das Änderungs-Atelier und der Friseurladen.
Auf die Fassade des Schmuckgeschäftes Schatzinsel projiziert Tommy Katter ein "flüssiges Feuerwerk", zauberhaft wie Seifenblasen, an dem sich die Passanten austoben können. Vor dem Geschäft von M-Mobilfunk am Anfang der Hochstraße werden Waffeln gebacken. Zehn Händler haben sich zusammengetan und an ihre Kunden Gutscheine verteilt, die sie hier einlösen können.
In der Außengastronomie von Stefan Reepen sind an diesem Abend alle Tische belegt. Aber auch vor den Kneipen auf der Willicher Straße sammeln sich an diesem Abend Menschenmassen, die nach dem Einkauf noch einkehren wollen.
Das Event hat auch Hildegard Kazwara und ihre Tochter in die Stadt gelockt. "Wenn hier schon mal was los ist", sagt Gabi Gillner. Wenn es sich anbietet, werden sie sich auch die Geschäfte von innen ansehen. Ein Paar, das - wie man gleich versteht - ungenannt bleiben möchte, ist aus Vorst hier zu Gast. "St.Tönis ist einfach eine Perle", sagt der Mann. Und das, obwohl seine Mutter eine alte Vorsterin ist.