Tille-Gander verteilt Rüffel an die Verwaltung

Die unter dem Straßenniveau liegenden Grundstücke im Neubaugebiet Vorst-Nord machen weiter Ärger.

Foto: Lübke

Vorst. Es ging im Planungsausschuss einmal mehr darum, dass die neuen Eigentümer, die Flächen im Wohngebiet „Am Försterhof“ in Vorst erworben hatten, erst vor wenigen Wochen erfahren hatten, dass ihre Grundstücke teilweise bis zu einem Meter unter Straßenniveau liegen. Daher sind sie verpflichtet, die Grundstücke aufzuschütten, damit die Vorgärten mit der Oberkante der Straße abschließen. Dazu hatte es zuletzt zahlreiche Gespräche zwischen den empörten Eigentümern und der Stadt gegeben. Hilfestellungen seitens der Stadt waren daraufhin zugesagt worden (die WZ berichtete).

Erst einmal gab es im Planungsausschuss von Christiane Tille-Gander (CDU) einen gehörigen Rüffel an die Verwaltung. Die Unionspolitikerin reagierte auf die Äußerung des stellvertretenden Fachbereichsleiters Jörg Friedenberg, der jetzt wieder von einer Verunsicherung vieler Bauherrn sprach. Tille-Gander: „Dies hätte doch klar vermieden werden können, denn bereits 2016 hatte die Kreis-Aufsicht empfohlen, das beabsichtigte Niveau mit in die textlichen Festsetzungen aufzunehmen.“ Außerdem konnten einzelne Eigentümer, die bereits im Oktober 2017 die ersten Grundstücke bekamen, gar nicht wissen, was an Mehrkosten auf sie zukomme, da erst Wochen später auf die Problematik aufmerksam gemacht worden sei.

Zuletzt sagte die Stadt Hilfestellungen zu. So muss erst einmal der Umfang der Aufschüttungen auf allen infrage kommenden Grundstücken ermittelt werden, um dann die Erde insgesamt ordern und anliefern zu können. Dazu ist es natürlich notwendig, dass ihr für jedes Grundstück getrennt die benötigte Menge mitgeteilt wird. Dies gestaltet sich sehr schwierig und schleppend. So sind wohl erst wenige Rückläufe eingegangen.

Erschwerend komme, so Jörg Friedenberg, hinzu, „dass einige Eigentümer erst im nächsten Jahr mit dem Bau anfangen, sie noch gar keinen Architekten haben. Sie wissen also noch gar nicht, was sie zusätzlich benötigen“.

Die Ausschussmitglieder drängten auf konkrete Zahlen. „Das wäre reine Kaffeesatzleserei“, antwortete Friedenberg. „Die Verwaltung soll dies jetzt mal abschätzen“, wünschte Johannes Funck (SPD).

Die Zeit drängt. Denn im August wollen die ersten Eigentümer mit den Häusern anfangen. Bis dahin muss der geänderte Bebauungsplan mit den aktuellen Zahlen rechtskräftig sein. Die Offenlage geht erst am 14. Juni zu Ende. Jedenfalls wollen Verwaltung und Politiker daran festhalten, dass es noch vor den Sommerferien zu einem Satzungsbeschluss kommt. Der Rat tagt noch am 21. Juni und am 12. Juli.

Ein anderes „Fass“ machte noch Michael Schütte (GUT) auf: „Wie sieht es eigentlich mit der Tragfähigkeit des Bodens aus, an den Stellen, wo in der vergangenen Zeit Ausgrabungen erfolgt waren.“ Darauf wurde nicht näher eingegangen. „Dies wird berücksichtigt“, versicherte nur Jörg Friedenberg.