Malermeister Tim Zimmermann aus Schiefbahn Fassadenreinigung funktioniert auch umweltschonend
Schiefbahn · Ein neues System verhindert, dass verschmutztes Wasser versickert oder im Regenwasserkanal verschwindet. Malermeister Tim Zimmermann aus Schiefbahn stellt es vor.
(tre) Die Reinigung einer Hausfassade bringt oft einen erheblichen Nachteil für die Umwelt mit sich. Denn das benutzte Wasser samt Reinigungsmittel versickert bei herkömmlichen Reinigungstechniken meist im Boden oder läuft in den Regenwasserkanal. In Städten wie Düsseldorf ist es deshalb gar nicht mehr erlaubt, so zu arbeiten, sagt Tim Zimmermann vom gleichnamigen Schiefbahner Maler- und Lackiererunternehmen, der als einer der ersten im Kreis Viersen ein neuartiges System zur Fassadenreinigung einsetzt.
Im Anhänger ist eine Box mit Edelstahlaufbauten und einem Sicherungskasten das Herzstück. Ein 300 Liter fassender Wassertank schaut aus dem Konstrukt hervor. „Hier oben haben wir eine Filteranlage mit Partikelfilter, in die auch das Entflockungsmittel gegeben wird“, sagt Maler- und Lackierermeister Zimmermann, der auch Gebäudeenergieberater ist. Das System hat ein Unternehmen aus dem Sauerland entwickelt und produziert es vor Ort.
In dem Anhänger befindet sich die komplette Technik, die benötigt wird, einschließlich der Pumpen, des Kompressors, weiterer Schläuche, der biegbaren Gummimatten und der Karbonlanze, die auf elf Meter ausgefahren werden kann. „Es handelt sich um ein in sich geschlossenes System“, erklärt Zimmermann. So wird das Wasser aufgefangen, gereinigt und wiederverwendet. Ein weiterer Vorteil: Man muss kein Gerüst an der Hausfassade aufbauen, da die Lanze auf elf Meter ausgefahren und problemlos durch den Wasserdruck gehalten werden kann. „Sollte es einmal höher hinausgehen, reicht ein Steiger völlig aus“, sagt Tim Zimmermann.
Das Ganze sei fassadenschonend, da mit einem Niederdruckverfahren und extra breiten Düsen gearbeitet werde, erklärt Zimmermann. Damit sei das Reinigungssystem insbesondere für Wärmedämmverbundsysteme bei Algen- und Pilzbefall geeignet. Auch bei Klinker- und Metallfassaden kann es eingesetzt werden.
Los geht es mit dem Anbringen der Gummimatten am Boden. Mit Strippen wird die Matte zu einer Auffangschale mit einer Breite von 50 Zentimeter gebogen. In diese lange Auffangschale wird der Fuß der Absaugpumpen gesetzt. Das Fassadenreinigungsmittel, um der Veralgung und dem Pilzbefall zu Leibe zu rücken, wird dem Wasser im Tank beigegeben und über die Lanze auf die Fassade aufgebracht. Das herabperlende Wasser wird in den Matten aufgefangen, in die Filteranlage im Anhänger gepumpt und gereinigt – und kann so erneut in den Kreislauf gehen. „Auf diesem Weg gelangt kein verunreinigtes Wasser ins Grundwasser“, hebt Zimmermann hervor. Der Hauptfilter der Anlage muss nach jeder Reinigung gewechselt werden.
Gearbeitet wird bei dem System mit einem Reinigungsmittel, das auch die Farbe auffrischt. Es folgt ein sanftes Abspülen, bevor im letzten Arbeitsgang ein Langzeitschutz, der vor neuer Veralgung schützt, aufgebracht wird. „Oft ist gar kein neuer Anstrich nötig“, sagt Zimmermann. Das spare Kosten. „Wir reden von einem Drittel der Kosten, die ein neuer Anstrich mit sich bringt“, sagt Zimmermann.
Bereits beschädigte Fassaden können allerdings nicht gereinigt werden, sondern müssen zunächst instand gesetzt werden. Ist wiederum ein neuer Anstrich nötig, wird das System genutzt, um die Fassade zu reinigen, damit auf einem sauberen Untergrund gearbeitet werden kann.