Projekt in St. Tönis Campus: Kommt ein Bürgerbegehren?

Tönisvorst · Einige Tönisvorster wollen, dass die Bürger zum Campus-Projekt gefragt werden. Sie schlagen eine Alternative vor.

Tönisvorsts Bürgermeister Uwe Leuchtenberg (2. von links) nahm das Schreiben der Bürger vor dem Verwaltungssitz an der Bahnstraße entgegen.

Foto: Marc Schütz

(msc) Nachdem der Stadtrat in der vergangenen Woche einstimmig die Verwaltung beauftragt hatte, bis Februar zu prüfen, in welcher Form ein sogenannter Ratsbürgerentscheid im Sachen Campus möglich ist, haben einige Bürger am Montagnachmittag Tönisvorsts Bürgermeister Uwe Leuchtenberg ein Schreiben übergeben, mit dem ein Bürgerbegehren für den Erhalt des Schulzentrums Corneliusfeld mit Neubau am Schulzentrum für die Rupert-Neudeck-Gesamtschule eingeläutet werden soll.

Die Politik entscheidet,
was abgestimmt wird

Beides gleichzeitig sei theoretisch denkbar, meinte Leuchtenberg, müsse jedoch von der Politik entschieden werden. Allerdings halte er es „nicht für zielführend, parallel alles Mögliche zu machen“.

Der von der Politik angestoßene Ratsbürgerentscheid ist noch offen, die Frage dort muss aber  mit Ja oder Nein zu beantworten sein. Im Kern wird es darum gehen, ob die Bürger zustimmen, neben dem bereits beschlossenen Neubau der Stadtverwaltung auch Neubauten für das Michael-Ende-Gymnasium und die Rupert-Neudeck-Gesamtschule sowie eine Sporthalle auf dem Acker am alten Wasserturm zu errichten. Die Bürgerentscheid-Initiatoren unterstützen hingegen den Bürger-Vorschlag von Frank Sauer und Burkhard Kuphal. Der erste Entwurf ihrer Frage: „Sind Sie für den Erhalt und die Sanierung des Schulzentrums Corneliusfeld einschließlich Errichtung eines Fachraumzentrums für beide weiterführenden Schulen und den Bau von drei Lernhäusern für die Rupert-Neudeck-Gesamtschule am Standort Corneliusfeld (,CampCorn’) als Bildungs-, Sport- und Kulturzentrum der Stadt Tönisvorst?“

Schulgebäude abreißen
und neu nutzen

Sie wollen die Schulgebäude am Kirchenfeld abreißen und das Gelände anderweitig nutzen– möglicherweise als Klimasiedlung. „Auch den anderen Vorhaben aus dem städtischen Campus-Projekt steht das Alternativkonzept ,CampCorn’ nicht im Weg“, sagen die Initiatoren. Die Verwaltung soll jetzt bis spätestens zum 14. Januar eine Einschätzung der mit der Umsetzung ihres Konzeptes verbundenen Kosten schriftlich mitteilen. Für ein Bürgerbegehren brauchen die Initiatoren allerdings acht Prozent der wahlberechtigten Tönisvorster, also rund 2000 Bürger.