Aktionen zum Fest St. Martin zog ohne Umzug umher
St. Tönis · Im Bürgerbus statt hoch zu Ross bewegte sich der St. Martin in diesem Jahr durch St. Tönis.
. Alles ist anderes in diesem Jahr. Statt mit dem Pferd ist der St. Martin mit dem Bürgerbus unterwegs. Es begleiten ihn keine Musikkapellen und keine singenden Kinder mit bunten Laternen. Auch das große Feuer am Pastorswall, an dem sonst zweimal im November die Martinsszene nach dem Zug durch den Ort gespielt wird, fehlt. Die Botschaft aber, die ist auch in diesem Jahr die gleiche geblieben: Wer etwas von dem, was er hat, abgeben kann, und damit einem anderen Menschen hilft, der sollte das tun.
Elf Termine
in drei Tagen
Und so konzentrieren sich Robert Brunner als St. Martin und Jupp Beudels, der seit 30 Jahren den armen Mann spielt, am Dienstag bei ihren Besuchen in den Kindertagesstätten und Grundschulen des Ortes auf die Szene der Mantelteilung. „Erbarmt Euch, Herr, ob meiner Not und gebt mir eine Gabe. Mir fehlt das Kleid, mir fehlt das Brot, und arm ist meine Habe“, ruft der arme Mann dem stolzen Soldaten zu. „Bruder, Du in dieser Kälte, ohne Heimat, ohne Haus. Keiner hat mit Dir Erbarmen, schaut nach Deiner Not sich aus“, antwortet Martin. Und wieder wendet sich der Bettler an ihn: „Ich bitt’ Euch, Herr, geht nicht vorbei, habt Mitleid mit mir Armem.“ Da zieht Martin das Schwert und spricht: „So nimm die Hälfte meines Mantels, den ich gerne mit Dir teil. Sprich von Dank nicht, lieber Bruder, denn mich treibt sehr große Eil.“
Die Kinder in den Kitas und Grundschulen, die sich mit ihren selbstgebastelten Laternen im Halbkreis um St. Martin und den armen Mann versammelt haben, genießen die exklusive Vorstellung und stimmen zum Abschluss das Martinslied an.
Für Robert Brunner und Jupp Beudels, die von Lars Kuhlenschmidt, Vorsitzender des Martinskomitees begleitet werden, geht es zügig weiter. Elf Termine stehen in drei Tagen für das Gespann auf dem Kalender. „Wir sind sehr froh, dass der Bürgerbusverein angeboten hat, uns zu fahren“, sagt Lars Kuhlenschmidt, der wie alle Beteiligten hofft, dass es im nächsten Jahr wieder zwei großartige Martinsumzüge in St. Tönis geben wird.