Theater für Kinder in Vorst Abenteuerliche Suche nach einem Schneckenhaus

Vorst · Bei der Laienspielgruppe „Salz & Pfeffer for Kids“ laufen die Vorbereitungen für das aktuelle Kinderstück auf Hochtouren. Dass die Aufführungen Kindern einen Riesenspaß machen werden, zeigt sich schon bei den Proben.

Das Team der Laienspielgruppe aus Vorst freut sich schon sehr auf die Aufführungen.

Foto: Norbert Prümen

(tref) „Mit dem Efeu sieht unser Zaun doch direkt besser aus“, sagt Sonja Zeletzki, die gerade Kunstefeu dekorativ über dem Zaunelement drapiert. Von Christoph Zeletzki, der ein überdimensional großes Spinnennetz in einem gigantischen Rahmen in den Probenraum der Laienspielgruppe „Salz & Pfeffer for Kids“ schiebt, erhält sie ein zustimmendes Nicken. Während die beiden noch damit beschäftigt sind, das Bühnenbild für die Probe des Kinderstücks fertigzustellen, kommt Carina Soyk mit einem Korb herein, in dem nicht nur ein Bauhelm liegt, sondern auch ein Paar Arme mit weißen Handschuhen zu sehen sind. Wofür die gut sind, ist Sekunden später klar. Soyk hat sich mit Latzhose, Bauhelm und den besagten Armen in eine Ameise verwandelt.

Aber nicht nur sie verändert sich. Die inzwischen ebenfalls eingetretene Lena Dettmers wird zu Cheesy Mouse, und Gabi Nilges mit schwarz-gelb gestreiftem Plüschkostüm sowie Fliegermütze und -kappe zu Willi Brummer. Katja Floeth ist eine braune Nacktschnecke geworden, und Stefanie Floeth ist mit einem in allen Farben des Regenbogens schillernden Schneckenhaus in die Rolle der Schnecke Lilly geschlüpft. Die Schnecken ziehen ihre glitzernden Schleimspuren in Form von langen Stoffbahnen, gut verpackt in Plastiktüten, hinter sich her. „Im Probenraum ist es irgendwie immer ein bisschen staubig, er ist ja schließlich auch unser Material- sowie Requisitenlager. Und die Stoffbahnen sollen schließlich nicht schmutzig werden“, bemerkt Sonja Zeletzki, die den Part der Erzählerin übernommen hat.

„Heute fehlen unsere Spinne, der Hund und die Katze. Carina kann den Part der Spinne übernehmen, Lena den Hund und Gabi die Katze“, gibt Christoph Zeletzki vor, der inzwischen zum Textbuch gegriffen und vor dem Bühnenaufbau Platz genommen hat. Mit einem „Los geht‘s“ gibt der Regisseur das Startzeichen für die Probe des Kinderstückes „Von der Schnecke, die wissen wollte, wer ihr Haus geklaut hat“.

Am 13. April feiert das Kinderstück der Laienspielgruppe „Salz & Pfeffer for Kids“ Premiere im Paul-Schneider-Haus in Vorst. Das Stück bringt die Schauspielcrew zum zweiten Mal auf die Bühne. 2015 stand es ebenfalls auf dem Programm, allerdings mit einer anderen Rollenbesetzung. Fünf Darsteller spielten seinerzeit schon mit, die nun aber alle in andere Rollen geschlüpft sind. „Es gibt leider nicht so viele Kinderstücke, die für Kinder ab drei Jahren geeignet sind. Sie dürfen nicht so lang sein. Die meisten Stücke haben einen Spieldauer von mindestens 60 Minuten, und das ist für diese junge Zuschauergruppe einfach zu lang. 40 Minuten, wie wir sie spielen, sind das Maximum für die Kleinen ab drei Jahren“, sagt Sonja Zeletzki.

So entschied man sich, die niedliche Geschichte um die etwas eitle Schnecke Lilly, deren Haus verschwindet und die sich auf die Suche nach dem Dieb macht, noch einmal einzustudieren. „Wer vor nunmehr neun Jahren das Stück gesehen hat, ist nun aus dem Alter heraus, dass man es sich noch einmal anschauen möchte“, sagt Christoph Zeletzki lächelnd. Im Probenraum ist die Erzählerin an den Start gegangen. „Ich dachte, ich hätte etwas gehört. Da war es wieder. Habt ihr es auch gehört?“, fragt Sonja Zeletzki. Von der Regie wird ein schlürfendes Geräusch eingespielt. Damit hat Lilly ihren ersten Auftritt, denn sie ist die Verursacherin. Mit kurzen stockenden Schritten ahmt Stefanie Floeth den Schneckengang nach. „Wie sehe ich wieder gut aus. Ich habe das schönste Schneckenhaus, das je eine Schnecke getragen hat“, schwärmt sie von sich, was bei allen anderen Darstellern, die gerade pausieren, ein Grinsen auslöst, weil es absolut überzeugend vorgetragen wird. Dann aber stellt Lilly einen merkwürdigen Geruch fest. „Riecht ihr das auch?“, will sie wissen. Christoph Zeletzki unterbricht mit einem kurzen „Stopp“ die Szene. „Wenn du stattdessen die Frage stellst, ob die Kinder das sind, die so riechen, dann bekommst du sofort eine Reaktion von den jungen Zuschauern“, sagt er. Ein Daumen hoch von der Regie gab es nach der Probe. Die Premiere kann kommen.