Quereinsteiger Vom Buchhändler zum Unternehmensberater

Tönisvorst · (Red) Daniel Düpre ist ein Quereinsteiger. Mit Anfang 20 war er der wohl jüngste Buchhändler Deutschlands. Nach mehreren Stationen im Verlagswesen entschloss er sich jedoch, ein neues Kapitel aufzuschlagen.

Unternehmensberater Daniel Düpre startete seine Karriere in einem Tönisvorster Buchladen.

Foto: privat

Er meldete sich für ein berufsbegleitendes Bachelor-Studium in „Wirtschaftsrecht“ an der FOM Hochschule in Frankfurt am Main an. Das war der Beginn einer persönlichen Weiterentwicklung. Nach dem erfolgreichen Abschluss schloss er ein Master-Studium an – samt Thesis mit Bestnote. Das öffnete Düpre neue berufliche Türen.

Heute arbeitet der ehemalige Buchhändler als Unternehmensberater. „Ich habe mich in den vergangenen Jahren inhaltlich stark weiterentwickelt“, sagt Daniel Düpre. Das Studium habe für seine Karriere eine wesentliche Rolle gespielt, der berufliche Weg von Düpre aber begann in einer inhabergeführten Buchhandlung in Tönisvorst. Dort hatte er zum ersten Mal Kontakt zu Kunden und lernte, aus deren Perspektive zu denken: „Die Buchhändlerinnen hatten alles in ihren Köpfen – die Bedürfnisse ihrer Kunden und das jeweils passende Buch.“ Es sei eine lehrreiche Zeit gewesen.

Nach der Ausbildung und einer Zeit der Selbständigkeit arbeitete Düpre als Filialleiter und später als Bezirksleiter eines großen Verlages. Der Fokus seiner Tätigkeiten verlagerte sich zunehmend: Prozessmanagement, Geschäftsmodelle, Restrukturierung waren nun seine Themen. Inmitten dieser beruflichen Veränderung jedoch musste der Verlag Insolvenz anmelden – und Düpre fragte sich: „Was nun?“

In den vergangenen Jahren setzte er sich immer mehr mit wirtschaftsrechtlichen Fragen auseinander. „Dieses Wissen wollte ich akademisch untermauern“, sagt er. So kam er an die Hochschule, die ihm mit Mitte 30 einen großen Vorteil bot: „Das berufsbegleitende Studium war das zentrale Argument für die FOM.“

Er meldete sich für das Bachelor-Studium „Wirtschaftsrecht“ an. Neben seinem Job bei einem Zeitungsverlag besuchte er nun freitagabends und an Samstagen Vorlesungen, paukte wirtschaftsjuristische Grundlagen und schrieb Klausuren. Wie er das hinbekam? „Ich habe mir klare Strukturen geschaffen und konnte den riesigen Berg in kleinen Schritten abarbeiten.“ 

Der Quereinstieg
gelingt auf Anhieb

An sein Bachelor-Studium schloss er einen Master in „Wirtschaftsrecht“ an. Während dieser Zeit wagte Düpre den nächsten Karriereschritt: „Ich lasse den Buchhändler hinter mir und erfinde mich neu“, sagte er sich. Als Quereinsteiger bewarb er sich bei einer renommierten Unternehmensberatung – und erhielt die Zusage. Neben seiner neuen, herausfordernden Tätigkeit verfasste er berufsbegleitend seine Master-Thesis: „Mein Fokus war jedoch nie der Abschluss, sondern der Wille, mich vertiefend mit den Themen auseinanderzusetzen.“ Das gelang ihm: Am Ende stand die 1,0.

Mit seinem Master in der Tasche und der neugewonnenen Berufserfahrung ist er vor einigen Monaten einen weiteren Schritt in seiner Karriere gegangen: Der heute 44-Jährige ist nun als Berater im Inhouse Consulting bei einer Versicherung tätig, treibt dort Digitalisierung und Prozessoptimierung voran. Wie blickt er auf seinen Weg zurück? „Es ist weniger Stolz, als eher Dankbarkeit darüber, dass alles so gut funktioniert hat“, sagt Daniel Düpre.