12 Millionen Euro Gesamtkosten 12 Millionen Euro für den Ortskern
St Tönis · Im Ausschuss für Stadtplanung setzte die Politik nun durch, dass der Umbau von Altem Markt und dem Parkplatz Ringstraße Priorität haben sollen.
(barni) Der Ortskern von St. Tönis soll an vielen Stellen attraktiver werden. Dazu steht seit einiger Zeit ein sogenanntes Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) im Raum, das der Stadt Landeszuschüsse aus einem Fördertopf beschert. Ein erster Entwurf wurde nun von einem Dortmunder Planungsbüro im Ausschuss für Stadtplanung, Raumplanung und Infrastruktur vorgestellt. 12,2 Millionen Euro sollen alle Maßnahmen insgesamt kosten, 40 Prozent, also knapp fünf Millionen Euro muss die Stadt Tönisvorst davon aus eigener Tasche zahlen.
Es gab viel Lob für das Konzept, doch die Fraktionen rangen teilweise sehr leidenschaftlich darum, mit welchen Bereichen gestartet werden solle. Die Verwaltung hatte den Brauereihof und den Seulenhof vorgeschlagen. Das gefiel den Ausschussmitgliedern nicht. Nach gut einstündiger Debatte kam es dann doch zu einer Einigung. Ganz oben auf der Prioritätenliste stehen jetzt die Umgestaltung des Parkplatzes Ringstraße und eine Aufwertung des Alten Marktes. Dann steht die Hochstraße im Fokus und gleichzeitig der Brauereihof und der Seulenhof, die von der Politik als Einheit gesehen wurden.
Heidrun Sorgalla (UWT) kämpfte voller Leidenschaft dafür, den Parkplatz an der Ringstraße zuerst anzupacken, und zwar aus Klimaschutzgründen. Diese Steinwüste ist für sie mit verantwortlich dafür, dass im Sommer die Temperaturen im Zentrum von St. Tönis in die Höhe getrieben werden. „Wir alle haben den Bürgerinnen und Bürgern versprochen, etwas gegen die Hitze in der Innenstadt zu tun“, sagte Sorgalla. Volker König (Die Grünen) erinnerte daran, dass man bereits einen Beschluss für die Umgestaltung des Parkplatzes an der Ringstraße gefasst habe.
Alexander Decher (CDU) sprach sich gegen eine Priorisierung der Brauereihofes und des Seulenhofes aus: „Wir brauchen Leuchttürme, die die Menschen auch wahrnehmen.“ Seine Begründung, hier ginge es um Hinterhöfe. „Die Menschen sind zunehmend sensibel, sie müssen die Verbesserungen in der Innenstadt wahrnehmen können.“ Stattdessen solle der Alte Markt als erstes für vor allem für Familien mit Kindern aufgepeppt werden.
Stadtplanerin Maike Klatt erklärte, dass im Laufe des Verfahrens noch einzelne Änderungen der Prioritätenliste vorgenommen werden, eine komplette Änderung solle aber vermieden werden. Zwischendurch betonte der Ausschussvorsitzende Hans Joachim Kremser (SPD): „Wir alle wollen das doch“, Fachbereichsleiter Jörg Friedenberg sagte: „Ich habe die Sorge, dass Sie sich heute nicht einigen werden.“
Die Sorge war begründet, aber dann kam doch Bewegung in die Diskussion. Friedenberg kündigte an, dass er nicht auf den Verwaltungsvorschlag pochen werde. Kremser drängte auf eine Entscheidung. Sein Argument: „Wir sitzen sonst noch bis zum Frühstück hier.“ Christiane Tille-Gander (CDU) bat zu prüfen, ob es für die Umgestaltung des Parkplatzes an der Ringstraße keinen anderen Fördertopf gebe. „Das prüfen wir bereits“, erklärte der Fachbereichsleiter.
Dann ging auf einmal alles sehr schnell: Der Parkplatz an der Ringstraße hat jetzt oberste Priorität, die Kosten sollen rund 350 000 Euro betragen. Außerdem soll im nächstem Jahr der Alte Markt angepackt werden – die Kostenschätzung beläuft sich auf rund 900 000 Euro. Jörg Freudenberg erklärte, dass für die Umsetzung Planungsleistungen eingekauft werden müssten, mit dem städtischen Personal allein sei das nicht zu schaffen.
Der Rat am Donnerstag bestätigte in seinem Beschluss die Prioritätenliste.