Urteil wegen Marihuana-Schmuggel

Junges Trio ist vom Landgericht zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.

Tönisvorst/Krefeld. Wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und gegen das Waffengesetz ist ein Trio am Montag vom Krefelder Landgericht zu Haftstrafen verurteilt. Einen Großteil der Vorwürfe hatten die drei Angeklagten bereits zu Beginn der Verhandlung vor drei Wochen eingeräumt.

Seit dem Herbst vergangenen Jahres hatten die Männer große Mengen Marihuana nach Deutschland geschmuggelt. In einer Wohnung in Tönisvorst wurden die Drogen gelagert und für den Weiterverkauf vorbereitet.

Die Anklage ging ursprünglich von 60 Kilo aus. Ein Teil der Anklagepunkte wurde allerdings eingestellt. Ein arbeitsloser junger Mann aus Tönisvorst hatte die Fahrten organisiert. Der 20-Jährige warb unterschiedliche Kuriere an, unter anderem die beiden Mitangeklagten. Er teilte die Fahrer ein und stellte die Kontakte zu den Dealern her.

Auch war er beinahe für die gesamte Abwicklung der Drogengeschäfte zuständig. Er wurde wegen Einfuhr von und Handel mit Drogen sowie Verstoßes gegen das Waffengesetz zu vier Jahren und drei Monaten Jugendhaft verurteilt.

Sein Freund, noch Schüler, war oft gemeinsam mit ihm über die Grenze gefahren. Dafür hatte er nach eigenen Angaben Spritgeld erhalten. Auch blieb ihm so der Arbeitslose als sichere Quelle erhalten, selbst Drogen zum niedrigen Preis zu erwerben. Gegen ihn wurde eine Jugendstrafe von zwei Jahren und neun Monaten ausgesprochen. Die beiden Drogenkonsumenten müssen nun in eine Entziehungsanstalt.

Ein weiterer Fahrer, der in einem zweiten Fahrzeug über die Grenze fuhr, muss für vier Jahre und neun Monate in Haft. Der 24-Jährige hatte finanzielle Probleme als Motiv genannt. Weil er zur Tatzeit schon erwachsen war, traf ihn trotz der geringeren Anzahl an Taten die härteste Strafe.

Die Angeklagten waren immer mit zwei Autos in die Niederlande gefahren, damit sie sich gegenseitig warnen konnten, wenn an der Grenze kontrolliert wurde. Meist hatten sie die Übergänge in Straelen und Kerken genutzt. Dass sie schon von den Fahndern beobachtet wurden, ahnten sie nicht. Bei ihrer Festnahme im Januar konnten Waffen und knapp neun Kilo Marihuana sichergestellt werden. Umfangreiche Telefonüberwachungen hatten zu der Festnahme geführt.