Verein fürs Krippenspiel
Seit zwei Jahrzehnten spielen Eltern Maria, Josef und Engel. Nun gibt es Stalltür-auf e.V.
Schiefbahn. Eigentlich ist Christa Röhrscheid Lehrerin in der Astrid-Lindgren-Grundschule. Einmal im Jahr zieht sie sich ein besonderes Gewand über: Dann spielt sie im Krippenspiel den Erzengel Gabriel. Weitere Eltern übernehmen die anderen biblischen Rollen.
Seit zwei Jahrzehnten führen die Eltern von Kindern des städtischen Kindergartens im St. Bernhard- Gymnasium dieses Krippenspiel auf. Und da die Tageseinrichtung bald den Neubau in der früheren Jahnschule bezieht, haben die Eltern, um diese Tradition fortzuführen, jetzt einen Verein gegründet: „Stalltür-auf e.V.“
Auch wenn viele Kinder mittlerweile längst den städtischen Kindergarten verlassen und teilweise bereits ihr Abitur gemacht haben, soll damit dieses Krippenspiel auch nach dem Umzug gesichert bleiben.
Vereinsvorsitzender ist Roman Lieutenant. Dem geschäftsführenden Vorstand gehören weiter Uta Brüggemann und Eva Hoff-Langemeyer an. Letztere spielt in diesem Jahr die Maria.
Das etwa 20-minütige Krippenspiel wurde gerade bereits für die Kinder in der Tageseinrichtung aufgeführt. Zur zweiten offenen Aufführung kommt es am Heiligabend, diesmal um 16.30 Uhr, im Forum des St. Bernhard-Gymnasiums. Dann werden auch wieder die Heiligen Drei Könige Spenden für wohltätige Zwecke sammeln. Einige Kinder spielen mit, sie übernehmen Nebenrollen als Hirten, Sternenträger oder Engel.
Christa Röhrscheid erinnert an die Anfänge: „Premiere hatte das Krippenspiel vor 20 Jahren im heutigen Heimatmuseum Kamps Pitter. Damals traute sich noch kein Vater, den Josef zu spielen.“ Dies ist heutzutage anders. Als Josef macht Waldemar Kaiser mit.
Die Zahl der bisherigen Besucher schätzt die Grundschullehrerin auf etwa 5000. Eines der Vereinsmitglieder ist Schreiner Thomas Hoff, der auch diesmal die Requisiten renoviert und ergänzt hatte. Erstmals wird das Krippenspiel von einem Gebärden-Dolmetscher begleitet, damit es auch von Hörgeschädigten verfolgt werden kann.