Von Ausgräbern und Hobbyköchen

Heute geht es hier um Äpfel, Zwiebeln, Tassen und Präsentkörbe.

Foto: WZ-Archiv

Willich/Tönisvorst. Wir haben es ja schon vorausgesagt. Die Sache läuft. Wird laufen. Einen Monat vor dem Apfelblütenlauf in Tönisvorst haben sich bereits 221 (Stand Sonntag) Sportler rennend und walkend angemeldet. 500 sind das erklärte Ziel. Was noch nachzutragen wäre, weil es auf der Eröffnungs-Pressekonferenz noch nicht feststand: Am 19. April, am Starttag, gilt: „The winner takes it all: Auf die schnellsten Läufer unserer Fünf- und Zehn-Kilometer-Strecken wartet im Ziel allerlei apfeliges von der Apfelkönigin Tönisvorst.“ Das haben die Veranstalter zwischenzeitlich bekanntgegeben. Natürlich gibt es Urkunden für alle Teilnehmer. Aber für die Erstplatzierten eben noch mehr. Viel mehr. „Einen hochwertigen Korb mit Produkten rund um den Apfel. Natürlich nur aus heimischer Herstellung von den Apfelbauern aus St. Tönis und Vorst.“ Na, wenn das nicht für einen zusätzlichen Motivationsschub sorgt, sich anzumelden.

Foto: Gather; Reimann (2); Lübke

Damit sind wir ja mitten im Frühling. Der ist auch in Anrath am Wochenende mit einem Ostermarkt gefeiert worden. Die Gottfried-Kricker-Schule hatte Gäste und hat ihnen präsentiert, was eine Schulgemeinde in einer Woche so alles auf die Beine und die Bühne stellen kann. Schmetterlinge waren ein Thema, Frühlingskräuter auch, aber ebenso ein Frühlingsfitnesstraining. Viele Besucher am Samstag waren ein schöner Lohn für die intensiven Projektarbeiten.

Foto: WZ-Archiv

Blicken wir noch einmal kurz zurück auf die närrischen Tage in Anrath. Beim Karnevalszugverein Aach Blenge sind jetzt die besten Wagen und Fußgruppen des Umzugs am Tulpensonntag ausgezeichnet worden. Den Preis für den schönsten Mottowagen holte sich Viktoria Anrath. Die beste Fußgruppe stellten die 11er Jecken. Einen Trostpreis gab es für den Anrather Freundeskreis.

Foto: WZ-Archiv

Apropos Preis: Die Anrather SPD hat ihre „Silberne Zwiebel“ wieder ausgegraben. Mit der Negativ-Auszeichnung hat der ehemalige Ratsherr Uli Winkler über Jahre auf besondere Ärgernisse im Ort aufmerksam gemacht. Nach einer Pause soll die Zwiebel nun wieder verliehen werden, wie Ratsherr Markus Gather dem Flüsterer verriet. Bis Ende Februar sind Vorschläge für mögliche „Preisträger“ gesammelt worden, im Augenblick läuft die Auswertung der diversen Einsendungen. „Einen Favoriten haben wir schon“, so Gather.

Foto: Lübke (2), plu

„Was hat der Stadtflüsterer da nur ausgegraben?“, fragte Peter Siegel, Chef des Stadtkulturbundes Tönisvorst, in der vergangenen Woche höchst verwundert in der Redaktion nach. Und bezog sich auf die Meldung, nachdem es bei Veranstaltungen des SKB im Forum Corneliusfeld heißt: „Nicht gekommen, Platz vergangen“ — wenn ein Karteninhaber sich zehn Minuten vor Beginn des Stücks noch nicht auf seinen Platz gesetzt hat. Die Regelung sei uralt, sagte Siegel. Die habe man früher, als man noch unerfahren war, wie solche Veranstaltungen denn klappen würden, aufgestellt. Man habe damals erreichen wollen, dass kein Chaos ausbricht. Aber wie gesagt, das sei lange her und gelte nicht mehr. Nun, zum Hintergrund der Meldung: Der Stadtflüsterer hatte den Hinweis auf der aktuellen Homepage des Stadtkulturbundes gelesen. Siegel: „Dass der Hinweis dort noch steht, daran hat keiner mehr gedacht. Das kommt raus. Mit der nächsten Aktualisierung.“ Okay. Dann behauptet der Stadtflüsterer das auch nicht mehr. Versprochen!

„Der Mann hat doch nicht alle Tassen im Schrank.“ Solche Sätze über ihn selbst seien in St. Tönis ja gelegentlich zu hören, bekennt Wilfried Nötges. Der Volksmund spiele so auf seine „oft nicht konformen Meinungsäußerungen“ an. Der Flüsterer vermutet, dass Nötges solche Urteile ziemlich egal sind. Gleichwohl arbeitet der Mann emsig daran, seinen Tassenschrank wieder zu füllen. „Es fehlen mir nunmehr nur noch zwei Tassen“, ließ er jetzt in einer E-Mail an Werner Lessenich vom Heimatbund wissen. Grund des Schreibens: Zum zweiten Mal hintereinander hat Wilfried Nötges die „Klassenarbeit“, also das (schwierige) Quiz des Heimatbundes, gewonnen. Und als Preis gab es neben Schnuppelskram eben auch einen Porzellanbecher mit dem Motiv des St. Töniser Wasserturms. Außer Nötges haben übrigens noch zwei weitere St. Töniser gewonnen: Jürgen Student und Thomas Beyel.

Schon vor vier (!!) Jahren meckerte der Stadtflüsterer über den schäbigen und defekten Zaun am St. Bernhard-Gymnasium in Schiefbahn. „Das ist eine Gefahr für die Schüler“, hatte damals ein Leser dem Flüsterer geschrieben und eine Reparatur gefordert. Doch gut Ding will Weile haben: Erst jetzt hat das Gymnasium einen neuen Zaun an der Albert-Oetker-Straße erhalten. Schön ist das grüne Ding zwar nicht, auf jeden Fall aber stabil.

Peter Kadoch, Vorsitzender des Modellbauvereins, verriet den Mitgliedern des Planungsausschusses und des Stadtrates seine Sorgen: „Weitere Windräder würden es unseren Vereinsmitgliedern unmöglich machen, unser Vereinsgelände zu nutzen.“ Die Besitzer von Modellflugzeugen, die ihr Vereinsgelände im äußersten Osten von Schiefbahn haben, müssen sich nach Meinung der Technischen Beigeordneten Martina Stall aber keine Existenzsorgen machen: „In einem Umkreis von 15 Kilometern um den Düsseldorfer Flughafen dürfen keine neuen Windräder errichtet werden. Als die bestehenden Windkraftanlagen installiert wurden, hatte dieser Radius nur 3,5 Kilometer betragen.“

Der kleine Kevin (6) hat bisher in seinem Leben nicht viel Glück gehabt. Kaum hatte er vor zwei Jahren nach verschiedenen familiären Problemen ein Zuhause bei seinen Großeltern in Willich gefunden, kam im Jahr darauf die Diagnose: Blutkrebs. Nur eine Stammzellentransplantation kann ihn retten, Aktionstage, Konzerte, verschiedene öffentlichkeitswirksame Aktionen mit dem Ziel, einen geeigneten Spender zu finden, waren bislang erfolglos. Begleitet wird der Junge bei seinem Kampf von Markus Kramer, Sozialpädagoge bei der Stadt Willich. Mit Kevin teilt Kramer die Liebe zum Fußball: Beide stehen gnadenlos auf die Borussia. Kevins Herz schlägt allerdings für den Dortmunder BVB, Kramer ist ein bedingungsloser Anhänger der „einzig wahren Borussia“ in Mönchengladbach. Diese schrieb Kramer jetzt an und bat um Hilfe, um Kevin eine Freude zu machen. Die „Fohlen“ ließen sich nicht lange bitten: Umgehend schrieb die Geschäftsführung zurück und ließ Kramer „eine Rollstuhlfahrerkarte mit Begleitung und Parkschein als Ehrenkarte“ zum Spiel der Borussia gegen die Borussia am 11. April zukommen. Ein richtig netter (Spiel-)Zug, sagt da der Flüsterer.

Sehr nett war auch der erste Auftritt von Michael Schanze als Star der diesjährigen Schlossfestspiele in Neersen. Beim Foto-Shooting im Schloss begeisterte er mit vielen Anekdoten und einigen Gesangs- und Klaviereinlagen. Noch nicht ganz geklärt ist, wo der Bayer in den Festspiel-Wochen wohnen wird. Gerne hätte er den Neersener Ramshof als Quartier gewählt, aber dort gibt es kein Appartement mit Küche. Die braucht der 68-Jährige aber, denn er isst nicht nur, sondern kocht auch gerne.