Willich Wetterfest und ohne Angst vor Schmutz

Zwei junge Frauen absolvieren derzeit ein Freiwilliges Ökologisches Jahr bei der Stadt Willich.

Foto: Pluschke

Willich/St. Tönis. So unterschiedlich die Lebenssituation der beiden jungen Frauen auch sein mag: Aktuell sind beide bei der Stadt Willich im Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) unterwegs — und bei beiden ist daran die Mutter „schuld“: Lena Wehlings (20) aus St. Tönis und Vanessa Pfannenberg (19) aus Krefeld sind seit August letzten Jahres die beiden Willicher „FöJ’lerinnen“. Lena möchte demnächst gern Geografie studieren, Vanessa ist sich noch nicht ganz so sicher, wohin der Ausbildungsweg führt. Beide hatten jedenfalls Zeit zu überbrücken — und die Mütter der beiden lasen im Internet vom Angebot, bei der Stadt Willich das FÖJ zu machen.

Beide bewarben sich, wurden ausgewählt und haben es bislang nicht bereut. „Generell soll den jungen Menschen zwischen 16 und 27 Jahren, die sich im Übergang zwischen Schule und Beruf befinden, eine Chance für die persönliche und berufliche Lebensorientierung geboten werden“, so Sabine Zimmermann, Ausbildungsbeauftragte der Stadt Willich.

Dabei werden mehrere Ziele verfolgt: Die Bereitschaft junger Menschen für ein freiwilliges Engagement soll gestärkt werden, es werden Grundkenntnisse im Bereich des Natur- und Umweltschutzes, ökologisches Bewusstsein und verantwortungsvoller Umgang mit Natur und Umwelt gefördert. Und die Teilnehmer bekommen Einblicke in ökologische Berufsfelder — was Job-Perspektiven in Tätigkeitsfeldern mit Zukunft aufbauen soll.

Eingesetzt werden die beiden seit August und bis Ende Juli unter anderem in der Eva Lorenz Umweltstation im Schlosspark Neersen. Sie werden aber auch — wenn das Wetter den Einsatz in diesen Arealen nicht zulässt — in den üblichen Arbeitsablauf des Bauhofes „Gemeinschaftsbetriebe Willich“ (GBW) einbezogen. Allgemeine Garten-, Friedhofs- oder Parkunterhaltungsarbeiten stehen dann an.

Beide sehen das Team, in dem sie bei der Stadt arbeiten, sehr positiv. Sie sind froh, neue Arbeitsbereiche kennenzulernen und ganz konkret zum Beispiel den richtigen Umgang mit Werkzeug zu lernen. „Klar sollte man wetterfest sein und keine Angst haben, sich die Hände schmutzig zu machen“, lacht Lena, die aber die „große Vielseitigkeit“ des FÖJ schätzt und auch die Ausflüge ins Lateinische erwähnt: Nebenher wird mancher Begriff aus der Botanik vermittelt. Und die spricht bekanntlich Latein.

Vanessa freut sich nun vor allem auf den Frühling, wenn zur jetzigen Aufgabe auch die Betreuung von Kindern in der Umweltstation im Schlosspark gehört. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern aus den Bereich Kitas und Grundschulen das Thema „Natur und Umwelt“ näher zu bringen: Über 1 800 Kinder besuchen jedes Jahr die Umweltstation in dem malerischen Park. Von dort geht es in Gruppen in den angrenzenden Wald, auf die Wiese oder an den Teich. Kindergeburtstage und Ferienspiele runden dieses Programm für Kinder ab. Vanessa: „Ich arbeite einfach sehr gerne mit Kindern und in der Natur - das passt.“ Red