St. Tönis Wilfried Noffz: In 30 Jahren vom Kellerbüro zum weltweit tätigen Unternehmen
St. Tönis. · Die Noffz Technolgies GmbH hat Niederlassungen in USA, China, Mexiko und Ungarn und beschäftigt 130 Mitarbeiter. Für die Zukunft ist ein Neubau geplant.
Für die Erfolgsgeschichte von Noffz Technologies brauchte Firmengründer Wilfried Noffz bei der Geburtstagsfeier nur eine Viertelstunde. Er erzählte von den Anfängen seiner Selbstständigkeit mit Büro im Keller und Kartons und Computern in allen Zimmern und der galoppierenden Expansion. Und auch beim 30. Geburtstag gibt es Neubaupläne. Angedacht ist ein neues Firmengebäude auf der grünen Wiese – endlich mit genügend Parkplätzen für die Mitarbeiter. Wilfried Noffz verschwieg in seiner Erfolgsgeschichte von der kleinen Einmannfirma bis zum weltweit agierenden Unternehmen mit Niederlassungen in USA, China, Mexiko und Ungarn mit insgesamt 130 Mitarbeitern nicht die Tiefen, die ebenfalls zur Firmengeschichte gehören.
Wilfried Noffz, Ingenieur für Nachrichtentechnik, arbeitete ursprünglich bei Philips in Krefeld-Linn, wo Fernseher produziert wurden. 1989 machte er sich selbstständig, was ihm durchaus schlaflose Nächte einbrachte. Denn die Familie hatte gerade eine Doppelhaushälfte bezogen, eine Tochter war bereits geboren, der Sohn war unterwegs. Doch seine Frau Petra zog mit und unterstützte ihren Mann von Anfang an. Noffz’ Arbeitsfeld: Messsysteme entwickeln, Software programmieren und Hardware entwickeln. Der erste große Kunde war das Philips-Werk in Wetzlar, in dem Kassetten-Laufwerke für Autos produziert wurden.
Als nach drei, vier Monaten die Aufträge nur spärlich kamen, rettete ein Großauftrag aus dem Videowerk von Philips in Wien das junge Unternehmen. 1996 stellte Noffz seine ersten beiden Mitarbeiter ein, die heute noch im Unternehmen sind. Ein Meilenstein in der Firmengeschichte war das Zusammentreffen mit National Instruments, ein Unternehmen, das Produkte für Mess- und Prüfaufgaben herstellt. Die große NI und das kleine Unternehmen aus St. Tönis gingen eine Allianz ein. Auch personell ist man verbunden: Markus Solbach, damals NI-Gebietsleiter, stieg 2007 als Gesellschafter bei Noffz ein und brachte die Firma entscheidend weiter.
Die Wirtschaftskrise 2010 wäre fast das Ende von Noffz geworden. Doch dank eines Unternehmensberaters und der Sparkasse Krefeld wurde diese Krise überwunden. Nicht nur das, das Unternehmen wuchs in den Folgejahren rasant. Zwischen 2015 und 2018 haben sich die Anzahl der Mitarbeiter und der Umsatz jeweils verdoppelt. 2016 wurde Manuel von Helden ebenfalls Gesellschafter und Sohn Tobias stieg offiziell in die Firma ein. Die junge Garde wird das Unternehmen 2022 übernehmen. 2022 wollen Wilfried und Petra Noffz aufhören, dann soll die junge Garde übernehmen und sich mit den spanndenden Zukunftstechnologien befassen: Das autonom fahrende Auto, das Internet der Dinge und E-Mobilität sind Herausforderungen an die Sicherheit. Noffz liefert dafür die Prüftechnik. hb