Willich: Ärztehaus für den Ortskern
Die hässliche Baulücke an der Burgstraße verschwindet. Dort entsteht das „Gesundheitszentrum Willich“.
Willich. Die Anwohner der Burgstraße im Herzen von Alt-Willich können aufatmen: Der Schandfleck, der seit Jahren vor ihrer Tür zu sehen ist, wird in Kürze verschwinden.
Die Rede ist von dem brachliegenden Grundstück, das schräg gegenüber von Herrenausstatter Kluth an den Parkplatz in Richtung Elisabeth-Munse-Straße angrenzt.
"Das sieht doch schäbig aus. Da liegt Unrat rum. Da steht Unkraut. Da gibt es Ratten", hatte Kurt Spee, Vorsitzender der Straßengemeinschaft, erst vor einer Woche im Gespräch mit der WZ kritisiert.
Nur bedingt Hoffnung machte ihm ein neues Bauschild, das vor der 1100 Quadratmeter großen Fläche aufgestellt worden war. Darauf wird für ein "Gesundheitszentrum Willich" geworben. "Da stand vorher jahrelang ein anderes Schild. Doch aus dem Gebäude ist auch nie was geworden", kritisierte Spee.
Bauherr des neuen Projekts ist die "Gesundheitszentrum Willich Verwaltungs GbR" in Korschenbroich. Dahinter steckt die Voth-Holthausen-Bau GmbH, die das Grundstück bereits vor vier Jahren von der Willicher Firma Paschertz erworben hat.
Damals war vorgesehen, dort ein Gebäude mit einer Kombination aus Wohnungen und gewerblicher Nutzung zu errichten. Doch von der Idee ist man mittlerweile abgerückt. "Die Wohnungen liefen dort gar nicht", erklärt Bauherr Holger Voth.
Mit dem Gesundheitszentrum verhält es sich völlig anders: "Die letzten beiden Mietverträge sind gerade in der Endphase, alles andere ist schon unter Dach und Fach", sagt Voth. Vier Arztpraxen, ein Reha-Zentrum, eine Apotheke und ein Hörakustiker werden sich auf einer Gesamtfläche von 1700 Quadratmetern ansiedeln.
Baubeginn soll laut Voth noch in diesem Jahr sein, Ende 2011, Anfang 2012 sei mit der Fertigstellung zu rechnen. "Der Bauantrag ist schon eingereicht", ergänzt der Anrather Architekt Daniel Jungermann.
Er plant einen dreigeschossigen, modernen Bau mit Dachgeschoss, der in Richtung Parkplatz über einen großen Glaskörper verfügen wird. "Von dort aus läuft die zentrale Erschließung über Treppenhaus und Fahrstuhl", erläutert Jungermann.
Das Haus wird eine Tiefgarage bekommen, die von der Elisabeth-Munse-Straße aus angefahren wird. "Schon als wir vor drei Jahren für Paschertz am Ende der Straße die alte Scheune umgebaut haben, wurde diese Option offen gehalten", sagt Jungermann.
Modern, aber nicht zu ausgefallen solle das Gebäude werden. Der Architekt verspricht außerdem eine "hohe Materialqualität". Insgesamt werde das Gesundheitszentrum das Stadtbild aufwerten und für neue Impulse sorgen: "In den vergangenen Jahren ist im Bereich des Ortskerns ja kaum noch etwas gemacht worden."