Seine erste Stelle war Willich-Anrath Bistum Aachen sucht Opfer von Missbrauchspfarrer

Willich · Das Bistum Aachen hat am Donnerstag den Namen eines Pfarrers veröffentlicht, der minderjährigen Mädchen sexualisierte Gewalt angetan haben soll. Er war auch in Willich-Anrath tätig.

(biro) Das Bistum Aachen hat am Donnerstag den Namen eines Pfarrers veröffentlicht, der minderjährige Mädchen vergewaltigt haben soll. Unter anderem war der inzwischen Verstorbene in Willich-Anrath tätig; ob er auch dort Mädchen vergewaltigte, ist bislang nicht bekannt.

Wie das Bistum mitteilte, werden dem 1916 in Düren geborenen Kaplan und späteren Pfarrer Leonhard Meurer schwerwiegende Übergriffe sexualisierter Gewalt an minderjährigen Mädchen vorgeworfen. Die im Bistum aktenkundigen Tatvorwürfe erstreckten sich auf den Zeitraum zwischen 1955 und 1960, damals war er als Pfarrer in Eschweiler und Düren tätig.

Seine erste Stelle trat Meurer 1941 als Kaplan in Willich-Anrath an, 1946 wurde er Kaplan in Eschweiler. 1955 wechselte er als Pfarrer nach Düren-Rölsdorf.

Es seit nicht bekannt, ob Meurer nach 1960 Gewalttaten beging

Es sei nicht bekannt, ob Meurer auch nach 1960 sexualisierte Gewalttaten beging, hieß es vom Bistum. Meurer sei 1961 nach Bekanntwerden der Taten das Amt des Pfarrers entzogen worden. Ein Jahr später nahm ihn das Bistum Fulda auf, 1966 wechselte er ins Bistum Trier, von 1983 bis zu seinem Tod in Eschweiler 1991 lebte er im Erzbistum Köln. Trotz eines Reiseverbots seitens des Bistums Aachen unternahm der Pfarrer zahlreiche Reisen nach Afrika, legte dabei eine große Sammlung afrikanischer Volkskunst an. Betroffene, Zeitzeugen und alle, die zur Aufklärung des Falls Meurer beitragen können, werden gebeten, sich bei der Hotline des Bistums zu melden unter Telefon 0241 452225 oder per E-Mail an www.missbrauch-melden.de.

Den Aufruf wird auch die Gemeinschaft der Gemeinden Willich teilen, „es wird einen Aushang und eine Vermeldung geben, und ich werde es auf unsere Homepage setzen“, kündigte der Leiter der GdG Willich, Pfarrer Jürgen Lenzen, an. Von den Vorwürfen gegen den früheren Anrather Kaplan habe er nun durch die Mitteilung des Bistums zum ersten Mal gehört. Lenzen: „Wir werden alles tun, damit sich die Leute, die betroffen sind, auch melden. Das ist uns ein wichtiges Anliegen.“

(biro)