Internetausbau in Willich Bürgerinitiative fürchtet um Glasfaseranschluss für Anrath

Willich/Anrath · (svs) Glasfaser gilt als die Breitband-Versorgung der Zukunft. Doch der Ausbau ist teuer und wird meist privatwirtschaftlich organisiert. Die Unternehmen sammeln dafür vorab in einer sogenannten Nachfragebündelung Kunden, die sich verbindlich für einen Anschluss entscheiden.

Sie hoffen noch auf weitere Interessenten, die sich für Glasfaser entscheiden: Peter Mackes und Hannes Zühlsdorff (v.l.).

Foto: Pro Glasfaser Willich

Für einen Aufbau müssen sich ein Drittel der Haushalte melden, damit der Ausbau überhaupt stattfindet. Wird diese Grenze verfehlt, findet kein Ausbau statt und niemand erhält den schnellen Internetanschluss.

Solche Nachfragebündelungen laufen gerade in Anrath-Süd und Willich-West. Allerdings mit bislang begrenztem Erfolg. „18 und 19 Prozent, so lauten die Zahlen in den Bereichen“, sagt Peter Mackes, Initiator und Mitglied in der Bürgerinitiative Pro Glasfaser Willich. In der Folge sei zu befürchten, dass der Investor Deutsche Glasfaser mit Beendigung der Bündelungsphase per Ende Oktober erstmals die notwendigen Zahlen nicht erreiche.

Hannes Zühlsdorff, Social Media Manager von Pro Glasfaser Willich, ergänzt: „Derzeit sieht es so aus, dass wir die notwendigen Anträge für einen Glasfaserausbau nicht erreichen. Für die Stadt Willich ist diese Nachricht sehr schlecht, zumal dann möglicherweise mehrere Millionen Euro Investitionsvolumen in das modernste Glasfasernetz nicht zum Tragen kommen. Wir bleiben damit sprichwörtlich teilweise auf dem alten Kupfernetz sitzen.“

Mackes fürchtet Nachteile für die Bereiche. „In Willich sind bereits viele Gebiete privatwirtschaftlich oder mit Fördermitteln ausgebaut. Wenn es also für Willich-West und Anrath-Süd inklusive der Beckershöfe und dem Schlesierviertel nicht reicht, dann müssen wir davon ausgehen, dass die Glasfaser-Infrastruktur in diesen Gebieten gar nicht erst verlegt wird. Wir haben sie dann, die sogenannte ,unsichtbare digitale Mauer‘, und aktuell ist auf Jahre nicht erkennbar, dass ein anderes Telekommunikationsunternehmen ersatzweise in den Willicher Boden investieren würde. Für die Stadt Willich wäre der Schaden enorm, müsste sie doch in einer kritischen Haushaltsphase mittelfristig darüber nachdenken, wie man die Infrastruktur-Lücken mit Steuergeld schließen könnte“, betont
er.

Noch möchte sich die Bürgerinitiative nicht geschlagen geben und hofft auf weitere Interessenten. „Wir haben noch etwa eine Woche Zeit, um eine substanzielle Steigerung bei den Zahlen zu erreichen. Dazu ist der Servicepunkt in der Jakob-Krebs-Straße in Anrath mittwochs (13 bis 18 Uhr), freitags (10 bis 18.30 Uhr) und samstags (10 bis 14 Uhr) geöffnet. Wir von der Bürgerinitiative sind noch am 30. Oktober von 16 bis 19 Uhr beratend vor Ort, und auch die Vertriebsberater der Deutschen Glasfaser sind noch an den Haustüren unterwegs. Vielleicht schaffen wir ja doch noch die Wende“, hofft Zühlsdorff.

(svs)