Willich: Ein Band aus Licht und Fahnen
Mit Christiane B. Bethke schufen Schülerinnen der Gesamtschule Willich ein beeindruckendes Kunstwerk.
Willich. Das Licht, das durch die große Glaskuppel im Rundbau der Robert-Schuman-Europaschule fällt, trifft in der zweiten Etage nicht mehr auf einfach weiß gestrichene Mauern. Vielmehr zieht sich ein buntes, 50 Meter langes Band über die ehemals weißen Steine. Flaggen, soweit das Auge reicht, sind zu sehen.
Da vermischt sich die Sonne der mazedonischen Flagge mit der der argentinischen, Griechenland trifft auf Jamaika. 36 verschiedenen Flaggen sind es insgesamt. "Wir haben etliche Modelle angefertigt und ausprobiert", beschreibt Lena (15) die Vorarbeiten zum Kunstwerk. Das wurde gemeinsam mit Christiane B. Bethke von "ArtStation on Tour" realisiert.
Ein halbes Jahr lang arbeitete die Mönchengladbacher Künstlerin jeden Freitag von 8 bis 16 Uhr mit den zwölf Neuntklässlerinnen der Gesamtschule, die sich für das Kunstprojekt beworben hatten. In der Abschlussphase kamen weitere Nachmittage dazu.
Die Mädels gaben sich den Arbeitstitel "Children of color" und hatten viel Spaß. "In Anlehnung an den Titel Europaschule und die verschiedenen Nationalitäten, die hier vertreten sind, sah mein Konzept von Anfang an eine Gestaltung mit Flaggen für den Rundbau vor", erläutert Bethke.
Im Rahmen des Landesförderprogramms "Kultur und Schule" der Staatskanzlei NRW hatte sich die Gesamtschule beworben und war aufgenommen worden. Gemeinsam mit Bethke entwickelten die zwölf Projektteilnehmerinnen zunächst ein Konzept für die Wandgestaltung. Dafür wurden Flaggen in Kleinformat gemalt und als Modell zusammengefügt.
Die Kunstgruppe entschied sich schließlich für das Band. Ein Modell entstand, Schablonen in groß wurden angefertigt und die eigentliche Ausführung in der zweiten Etage des Rundbaus startete.
Farben mischen, die Arbeit auf dem Rollgerüst und den Leitern - die manche Teilnehmerin Überwindung kostete, - das Kunstprojekt forderte einiges. Und fand Resonanz: Die stellvertretende Schulleiterin Ute Will-Nieding lobte die geleistete Arbeit und betonte, dass man stolz auf die Künstlerinnen und ihr Werk sei.