Willich: Kämmerer schreibt neues Buch
Weitere Sparideen liegen bis Ende April vor.
Willich. "Besch...eiden": Wer Stadtkämmerer Willy Kerbusch (Foto) in diesen Tagen nach der Haushaltslage fragt, muss mit einer deutlichen Auskunft rechnen. "So eine Situation hatte ich noch nie", stöhnt der Herr über die Willicher Finanzen. Und schreibt schon an einer Fortsetzung seines Bestsellers aus dem vergangenen Jahr: "Unser Weg aus der Finanzkrise, Teil 2", wird das Werk heißen, das nächste Woche an die Haushaltspolitiker verschickt wird.
Ein Sparkonzept über 22 Millionen Euro war bei der Verabschiedung des Haushalts im Dezember die Folge von Kerbuschs erstem "Buch". Die Tatsache, dass nun eine Fortsetzung notwendig wird, macht deutlich: Die Hoffnung auf eine schnelle Erholung der Konjunktur hat sich nicht erfüllt. Im Gegenteil: "Im Januar und Februar mussten wir mehr Gewerbesteuer zurückzahlen, als wir eingenommen haben." Anfang nächster Woche folgt erneut eine Stunde der Wahrheit, denn dann wird die erste Rate des Willicher Anteils an der Einkommensteuer überwiesen. "Dann können wir verlässliche Tendenzen erkennen."
Im Moment sind seine Mitarbeiter dabei, sämtliche Budgets abzuklopfen. Bis Ende April sollen "kurzfristige Steuerungsmaßnahmen" vorliegen. Soll heißen: Weitere Sparmaßnahmen werden ebenso geprüft wie mögliche Vermögensveräußerungen, Kündigung von Verträgen, Budgetsperren, Einzelfreigaben von Neuinvestitionen und, und, und. "Sämtliche Geschäftsbereiche werden in die Überlegungen einbezogen", versichert der Kämmerer. Man werde Prioritäten setzten müssen - zum Beispiel beim Straßenbau, wo die Kosten durch den harten Winter noch gar nicht ermittelt werden konnten.