Feuerwehr und Katastrophenschutz in Willich Willich stellt den Katastrophenschutz neu auf

Willich · Die Stadt Willich stellt sich in mehreren Punkten des Katastrohenschutzes neu auf. Dafür wir eine Projektskizze beauftragt. Die Kosten stehen nicht fest.

Die Willicher Feuerwehr war Thema im Haupt- und Finanzausschuss am Mittwochabend.

Foto: Feuerwehr Willich

(djm) Politik und Verwaltung in Willich wollen sich auf die erwarteten höheren Anforderungen im Bereich Feuerwehr, Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz gut vorbereiten. Im Haupt- und Finanzausschuss sprachen sich am Mittwochabend alle Fraktionen dafür aus, dass die Verwaltung eine Organisationsuntersuchung für die Themen Brandschutzbedarfsplan und Projektskizze Katastrophenschutz – unter Einbeziehung des Kreises Viersen – beauftragen soll. Die Aktualisierung des Brandschutzbedarfsplans (BSBP) ist eine regelmäßige Aufgabe der Stadt. Sie weist damit nach, dass sie durch die Struktur einer Freiwilligen Feuerwehr die Sicherheit der Willicher Bevölkerung im Brandfall gewährleisten kann. Dank des ehrenamtlichen Einsatzes der Löschkräfte hat die Stadt eine Ausnahmegenehmigung und spart Millionen Euro, weil sie keine hauptamtliche Feuerwehr unterhalten muss. Es gibt fünf ehrenamtliche Löschzüge mit Gerätehäusern in Alt-Willich, Anrath, Schiefbahn, Neersen und Clörath-Vennheide. Außerdem setzt die Stadt auf die Nachwuchsgewinnung über eine Jugendfeuerwehr. Der neue BSBP wird am 19. September im Ausschuss für Abgaben, Gebühren und Satzungen und im Rat am 25. Oktober vorgestellt.

Die Projektskizze soll zeigen, welche Aufgaben im Bereich des Katastrophenschutzes mit welchem Personal bei Feuerwehr und Verwaltung anfallen. Die Untersuchung wird unterteilt in Pflicht-, empfohlene und erweiterte Aufgaben. Zu den Pflichtaufgaben zählt die regelmäßige Aktualisierung des BSBP sowie die Erstellung/Fortführung eines Warn-, Löschwasser- und Blackout-Konzeptes. In ihrer Vorlage führt die Verwaltung aus, dass Willich über ein fest installiertes Sirenen-Warnsystem verfügt. Ein Löschwasserkonzept gibt es noch nicht. Das Thema „Vorbereitung auf Stromausfall“ bearbeiten der Kreis und die Kommunen bereits seit vergangenem Herbst gemeinsam. Dabei geht es unter anderem darum, Feuerwehr und Rettungsdienst einsatzfähig zu halten, die medizinische Versorgung, die Fortführung der Verwaltung oder den Betrieb von Bevölkerungsschutz-Leuchttürmen und Info-Points.

Als „empfohlene Aufgaben“ definiert die Verwaltung die bereits bestehende Einrichtung eines „Stabs für außergewöhnliche Einrichtungen“ und die Ausarbeitung eines Konzeptes zur Vorbeugung/Vorbereitung auf Wald- und Vegetationsbrände. „Erweiterte Aufgaben“ sind aus Sicht der Verwaltung unter anderem die Etablierung eines kommunalen Risiko- und Kontinuitäts-Managements sowie eines Krisenmanagements und die Erstellung/Aktualisierung von Notfallplänen. Mit der Erstellung der Projektskizze soll ein externer Gutachter beauftragt werden. Die Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger sagte, dass die Stadt die Beauftragung des Gutachters ausschreiben müsse, sie könne derzeit noch keine Kosten beziffern. Daher wollte sie sich nicht auf die von Paul Muschiol erfragte Summe von 340 000 Euro festlegen. Paul Schrömbges (CDU) sah die Notwendigkeit des Themas, aber „wir zittern vor dem Untersuchungsergebnis“. Claudia Poetsch (Grüne) regte an, das Ehrenamt nicht außer Acht zu lassen. Ohne deren Einsatz seien etwa Schützenfeste und die Schlossfestspiele Neersen nicht möglich. Bei diesen Veranstaltungen stellen Ehrenamtler die vorgeschriebenen Sanitätskräfte.