Willich: Walzen für die ganze Welt
Trotz Wirtschaftskrise bleibt die GapCon GmbH auf Erfolgskurs. In Willich entsteht ihr neuer Sitz.
Willich. Die Adresse ist mit Bedacht gewählt: Wie es sich für einen Walzen-Lieferanten gehört, ist die Firma GapCon seit ihrer Gründung im Jahr 2006 an der Walzwerkstraße im Stahlwerk Becker angesiedelt. Es begann mit einer Montagehalle, in der derzeit sechs Monteure arbeiten. Am Dienstag erfolgte direkt nebenan der erste Spatenstich für den Bau des zweigeschossigen GapCon-Verwaltungsgebäudes.
"Wir freuen uns, dass wir bald in Willich komplett zu Hause sind", sagte beim ersten Spatenstich Firmen-Geschäftsführer Wolfgang Wiertz. Voraussichtlich zum Jahreswechsel sollen die 25 Verwaltungsmitarbeiter des Lieferanten für Kalander und Spezialwalzen von Büderich nach Willich umziehen.
Hier wird bald Platz für 40 Büros sein. "In den nächsten zwei Jahren streben wir einen Anstieg unserer Mitarbeiter in Montage und Verwaltung auf bis zu 45 an", sagt Wiertz. Man habe, so der 48-jährige Geschäftsführer, nicht nur die Wirtschaftsflaute gemeistert, sondern volle Auftragsbücher. Im vergangenen Jahr gab es sogar einen Rekordumsatz von rund 11,5 Millionen Euro (nach zehn Millionen im Jahr davor).
Wolfgang Wiertz, GapCon-Geschäftsführer
"Hoffentlich können weitere Willicher Firmen vom Exportgeschäft profitieren," wünschte am Dienstag beim Spatenstich Bürgermeister Josef Heyes, der dem Unternehmen zu seiner Entscheidung gratulierte: "Wer sich verbessern will, kommt eben ganz nach Willich."
Ehe am Dienstag die beiden Geschäftsführer Wolfgang Wiertz und Wolfgang Mark sowie Josef Heyes, Willichs Wirtschaftsförderer Christian Hehnen und für die städtische Grundstücksgesellschaft Bernd-Dieter Röhrscheid die Spaten in die Hand nahmen, traf man sich in der großen Montaghalle, die im Juli 2009 mit einer Investition von rund 1,6 Millionen Euro gebaut worden war. Tonnenschwere Walzen und Veredlungsaggregate zur Endbearbeitung von Papier wurden gerade endmontiert und gehen in der kommenden Woche zu einem Papiererzeuger nach China.
Erst kürzlich waren Kalandar-Walzen auf den Weg zu einem russischen Kunden geschickt worden. Aus dem Papier sollen unter anderem hochwertige Magazine und Zeitschriften gemacht werden.
Das Unternehmen war 2006 mit drei Mitarbeitern gegründet worden. Die Produktion saß in Siegen, die Verwaltung in Büderich. "Die rasante Entwicklung haben ein Zusammenrücken von Engineering und Montage unabdingbar gemacht", erklärte Wolfgang Wiertz den Zusammenschluss, über den sich auch der Hauptgesellschafter, die Firma Irle-Deuz GmbH, freute.
Dienstagabend saß Wolfgang Wiertz schon wieder im Flieger ins italienische Verona, zu weiteren Gesprächen und Geschäften. GapCon denkt über neue Produktionsfelder nach, will noch andere Komponenten für die Papierindustrie entwickeln. Auch eine weitere Expansion wird nicht ausgeschlossen: So hat das Unternehmen im Willicher Stahlwerk gerade eine Erweiterungsfläche von rund 1200 Quadratmetern gekauft. Wie sagte Wiertz schon im Vorjahr im Gespräch mit der WZ: "Platz für eine weitere Halle wäre noch vorhanden..."