Sozialausschuss in Willich Willich will geflüchteten Menschen Jobperspektiven bieten
Willich · Mehr Informationen, wie geflüchtete Menschen in Arbeit gebracht werden können, forderte ein Antrag der FDP im Sozialausschuss. Gespräche mit der Bundesanstalt für Arbeit wurden für die Zukunft vereinbart.
(djm) Die Willicher Sozialpolitiker wollen mehr Informationen darüber, wie die in Deutschland lebenden geflüchteten Menschen in Arbeit gebracht werden können. In der Sitzung des Sozialausschusses wurde am Mittwochabend ein entsprechender Antrag der FDP besprochen. Die Liberalen hatten beantragt, unter anderem „Vertreter der Bundesagentur für Arbeit, des Jobcenters des Kreises Viersen, der Ausländerbehörde und der Wirtschaftsförderung der Stadt Willich“ zu einer Sitzung des Ausschusses – womöglich als Sondersitzung – einzuladen. Franz-Josef Stapel erklärte die Intention seiner Fraktion: Das Thema sei in einer Sitzung des Kreissozialausschusses besprochen worden, allerdings mit zu wenig Informationen. Außerdem wolle die FDP gegen die öffentlich geäußerten Vorwürfe, geflüchtete Menschen seien untätig, vorgehen. Die Institutionen sollten Informationen öffentlich machen. Er fände es „bemerkenswert“, dass sich die genannten Institutionen nicht bereit erklärt hätten, zu kommen. Letztere Information aus der Sitzungsvorlage relativierte der zuständige Geschäftsbereichsleiter Volker Sternemann: Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Bundesagentur für Arbeit Krefeld, Sarah Borgloh, habe die Zusage für eine Teilnahme an einer Sozialausschuss-Sitzung gegeben – aber erst zwei Tage nach der Erstellung der Sitzungsunterlagen. Die Politiker zeigten sich mit dieser Information zufrieden. Julia Jespers (FDP) meinte, die Vorstellung des „Job-Turbo“ im Kreissozialausschuss habe den Liberalen gut gefallen. Merlin Praetor (Grüne) unterstützte den Antrag der FDP. Er vermisste zudem in den Sitzungsunterlagen die früher übliche Information zu den aktuellen Arbeitslosenzahlen in Willich. Auch Florian Purnhagen (CDU) unterstützte den Gedanken der FDP. Für die Verwaltung erklärte die Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger, sie werde die Bundesagentur für Arbeit zur nächsten Sitzung einladen.
Schwerdtfeger hatte zu Beginn der Sitzung außerdem noch die aktuellen Zahlen zur Flüchtlingssituation vorgestellt: Derzeit leben rund 1300 geflüchtete Menschen in Willich, aufgrund der aktuellen Zuweisungsvorgaben könnten noch 73 kommen. Die Grundstücksgesellschaft habe weitere Wohnungen für die Unterbringung zugesagt. Grundsätzlich würden aber weitere Mehrfamilienhäuser nach dem Baukonzept wie am Mutschenweg benötigt, um Wohnraum bieten zu können.
Stapel fragte noch nach dem Stand der sogenannten Bezahlkarte für geflüchtete Menschen. Das Thema sei in einer Videokonferenz des Städtetages besprochen worden, so Schwerdtfeger, aber es gäbe noch viele offene Fragen. Sie rechnete nicht mit einer kurzfristigen Umsetzung.