WZ-Mobil: „Das hat mir gut gefallen“

Am Mittwoch parkte das WZ-Mobil in St. Tönis. Das Reaktionsteam der neuen Ausgabe Niederrhein stellte sich vor.

Foto: Kurt Lübke

Tönisvorst. Sabine Kempkes und ihr Mann pflegen ein Ritual am Frühstückstisch: „Wir teilen die Zeitung. Er nimmt zuerst den Haupt- und ich den Lokalteil.“ Am Mittwochmorgen hatte sie zum ersten Mal die neue WZ in der Hand, die in einer Ausgabe die Städte Kempen, Grefrath, Willich und ihre Heimatstadt Tönisvorst abdeckt und dazu den Lesern Artikel aus Krefeld, Mönchengladbach und dem Kreis Viersen liefert.

„Das war ungewohnt“, gibt Sabine Kempkens zu. Bis zur Berichterstattung aus Tönisvorst muss sie zweimal mehr blättern. „Aber der treue Leser wird sich daran gewöhnen.“

Sigrid Rommerskirchen aus St. Tönis geht nicht aus dem Haus, bevor sie nicht den „Wurzel“ gelesen hat. Zum Lokalteil sagt sie: „Ich habe nur einen Moment gestutzt.“ Unter der Woche liest sie ihre Zeitung von hinten nach vorne, am Wochenende von vorne nach hinten. „Es geht mir um die Nachrichten aus der Region“, sagt sie. „Ich habe nichts zu meckern.“

Der Tönisvorster Bürgermeister Thomas Goßen hat am Mobil „die Premiere des ersten Eindrucks. Ich bin noch nicht zum Zeitungslesen gekommen, weil der Tag so hektisch begann.“ Er blättert, sichtet und sagt: „Ich bin froh, dass der Meinungspluralismus in der Stadt durch die eigenständige Lokalausgabe der WZ erhalten bleibt. Dafür haben wir uns hier vor Ort stark gemacht.“

Hans Kaplja liest seit 50 Jahren die WZ. Ihm ist „zu viel Region“ im Blatt, er wünscht sich mehr Berichte aus seiner Stadt Tönisvorst, „mehr Hintergründe“. Gertrud Thieme lebt auch schon seit 50 Jahren in St. Tönis. Ihr ist oft das WZ-Mobil in der Stadt aufgefallen. „Ich wünsche mir, dass er wieder häufiger vorfährt.“

Reinhard Bismanns hat Probleme mit den beiden Gladbacher Seiten in der neuen Ausgabe. „Was haben wir mit Gladbach zu tun?“, fragt er. Günter Körschgen unterstützt ihn in dieser Meinung — und wünscht sich stattdessen mehr Berichte aus Krefeld im Blatt.

Karl-Heinz Lessenich freut sich dagegen, dass er ab sofort auch Artikel aus Kempen und Grefrath in seiner WZ findet: „Das hat mir heute Morgen sehr gut gefallen.“ Die Tatsache, dass Kempen in der Ausgabe vorne steht, störe ihn nicht.

Christiane Gdaniec findet es ebenfalls gut, „dass nun auch Kempen in der Zeitung ist. Da habe ich jahrzehntelang gearbeitet.“ Sie mahnt die Schreiber zu noch mehr Sorgfalt, damit Rechtschreibfehler und Wortdopplungen noch seltener auftauchen. „Und schreiben Sie in die Unfallmeldungen, wer Schuld hatte.“

Die erste Ausgabe der neuen WZ hat Christiane Gdaniec zwar schon morgens gelesen, aber sie nimmt noch ein Gratisexemplar mit nach Hause: „Da ist ein Artikel über unsere Fahrt nach Stare Mesto drin. Ich war dabei. Den schicke ich jetzt an meine Gastfamilie.“

Annegret Giesen ist Stammgast bei Aktionen von WZ vor Ort. Auch am Mittwoch kam sie zum Mobil, um sich mit den Redakteuren Werner Dohmen, Barbara Leesemann, Tobias Klingen und Kerstin Reemen zu unterhalten, die nun gemeinsam vom Redaktionsstandort Kempen aus für die lesernahe Vier-Städte-Berichterstattung zuständig sind. Giesen freut sich schon wieder auf den Dezember: „Dann ist wieder Singen am WZ-Mobil. Ich bin dabei.“

„Die Lösung ist richtig“, zeigt sich WZ-Chefredakteur Ulli Tückmantel von der Qualität und dem Zuschnitt der neuen WZ-Lokalausgabe überzeugt. Die redaktionelle Eigenständigkeit bleibe gewahrt. „Wir hoffen, dass die Ausgabe beim Leser ankommt.“

Als er davon spricht, dass es richtig sei, den Redaktionsstandort Kempen zu stärken, hakt Bürgermeister Goßen allerdings lachend ein: „Eigentlich liegt Tönisvorst geografisch in der Mitte.“ Aber mit Kempen statt Krefeld könne er gut leben.