Laschet warnt vor schneller Zerschlagung von Thyssenkrupp
Düsseldorf (dpa/lnw) - In der aktuellen Führungskrise beim Essener Industriekonzern Thyssenkrupp hat der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) vor einer schnellen Zerschlagung des Unternehmens gewarnt.
Es müsse jetzt um die Entwicklung einer langfristigen Perspektive gehen und nicht um eine kurzfristige Verwertung, sagte Laschet am Donnerstag nach einem Gespräch mit Vertretern der Unternehmens- und der Arbeitnehmerseite in Düsseldorf. „Jetzt geht es darum, dass das Unternehmen wieder in ruhiges Fahrwasser kommt“, so Laschet.
Der Ministerpräsident, der auch Mitglied im Kuratorium der Krupp-Siftung ist, setzte sich dafür ein, dass die Stiftung als wichtigste Aktionärin des Unternehmens für einen nachhaltigen industriellen Kurs bei Thyssenkrupp einstehen soll. Nach dem überraschenden Rücktritt von Konzernchef Heinrich Hiesinger waren Zweifel drüber aufgekommen, ob Hiesinger in der Auseinandersetzung mit Finanzinvestoren genug Rückendeckung durch die Stiftung erhalten habe. Investoren wie der US-Hedgefonds Elliott und der schwedische Anteilseigner Cevian hatten den Konzernchef massiv kritisiert und einen schnelleren Umbau des Unternehmens gefordert.