Literaturfestival Lit.Cologne wird volljährig - Kölner Festival startet zum 18. Mal

Zur 18. Lit.Cologne mit fast 200 Veranstaltungen strömen in den nächsten zehn Tagen wieder viele namhafte Autoren nach Köln. Einen Ableger gibt es mittlerweile im Ruhrgebiet - und die Chancen stehen gut, dass er dort bleibt.

Über 100 000 Besucher zieht das Literaturfestival Lit.Cologne jedes Jahr an. Jetzt beginnt die 18. Ausgabe.

Foto: Rolf Vennenbernd

Köln. Das Kölner Literaturfestival Lit.Cologne wird volljährig: Zum 18. Mal präsentiert es von diesem Dienstag (6. März) bis zum Samstag kommender Woche (17. März) bekannte und unbekannte Autoren. Im vergangenen Jahr hatte das Festival mit über 110 000 Besuchern einen Rekord aufgestellt. Es sei ihre Unverwechselbarkeit, die die Lit.Cologne groß gemacht habe, sagte Festivalleiter Rainer Osnowski zum Auftakt der Deutschen Presse-Agentur. „Und wir kommen komplett ohne Subventionen aus.“ Das sei bei einem Kultur-Event dieser Größenordnung absolut einmalig in Deutschland. Das Festival finanziert sich über Eintrittsgelder und Sponsoren.

Während die Lit.Cologne vor zwei Jahren vom Thema Flüchtlinge und im vergangenen Jahr von Solidaritätsaktionen für verfolgte Autoren und Journalisten in der Türkei geprägt wurde, gibt es diesmal kein so beherrschendes Thema. „Dieses Mal ist es breiter gefächert“, sagte Osnowski. „Es sind kleinteiligere politische Themen dieses Mal. Einen roten Faden wollen wir bewusst nicht vorgeben.“

Im Oktober hat die Lit.Cologne ihren Ansatz erstmals außerhalb von Köln präsentiert, mit der Lit.Ruhr in Essen, Dortmund, Duisburg und Bochum. Das Festival sei erfolgreich angelaufen, sagte Osnowski. Die Projektphase laufe noch zwei weitere Jahre, dann werde es ein Resümee geben. „So wie es aussieht, kann ich mir nicht vorstellen, dass da ein Ende abzusehen ist.“

Die „Perle des Ganzen“ bleibe aber die Lit.Cologne. „Diese über 100 000 Besucher an den wenigen Tagen, die wir hier sind, zum Teil auch bei komplett unbekannten Autoren aus aller Welt, das ist einzigartig, das ist das, was Köln ausmacht“, sagte Osnowski.

Traditionell startet die Lit.Cologne mit der Vergabe des Deutschen Hörbuchpreises. Zu den Preisträgern dieses Jahres zählen unter anderem die Schauspielerin Valery Tscheplanowa und der aus „Die drei ???“ bekannte Sprecher Andreas Fröhlich. Die Sonderauszeichnung für das Lebenswerk vergab die Jury an Schauspielerin Eva Mattes (63, „Tatort“).

Zu Lesungen kommen dieses Mal unter anderem Hakan Nesser, Ian McGuire, Robert Menasse, Ferdinand von Schirach und Bernhard Schlink. Auch Filmemacher, Journalisten, Komiker und Schauspieler sind bei den fast 200 Veranstaltungen vertreten - von Wim Wenders und Michael Haneke über Ranga Yogeshwar bis hin zu Maria Schrader, Iris Berben und Anke Engelke. Der ehemalige Bundesaußenminister Joschka Fischer widmet sich dem „Abstieg des Westens“ und dem Aufstieg Chinas. Einen Nachklapp gibt es am 23. April: Dann präsentiert Bestsellerautor Frank Schätzing seinen neuen Thriller. dpa