Lit.Cologne Lit.Cologne: Domlesung, Komik und Fußballkunst

Die Literatur zeigt Gesicht: Vom 6. bis zum 17. März präsentiert die Lit.Cologne wieder Literaturstars und lesende Schauspieler.

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Köln. Es gibt nichts Schöneres, als ein Buch zu lesen, bei dem man die eigene Welt verlässt und eine neue betritt. Das funktioniert freilich auch bei Lesungen — und wo könnte das leichter gehen als auf der Lit.Cologne? Vom 6. bis zum 17. März verwandelt das Literaturfest zum 18. Mal ganz Köln in eine Bühne. 191 Veranstaltungen stehen auf dem Programm.

Dabei steht das Festival bekanntermaßen für den Anspruch, mehr zu bieten als den bloßen literarischen Stoff — und präsentiert sich als Kulturfestival, das die Nähe zu anderen Sparten sucht. Zugpferde sind wieder bekannte Köpfe: Literaturstars, Moderationspromis und berühmte Schauspieler. Aus der Menge der Veranstaltungen haben wir zehn Tipps zusammengestellt:

1. ) Lesungen im Kölner Dom gab es schon mehrere. Eine weltliche wird es am 7. März um 20 Uhr in der Domkirche geben: Schauspieler Klaus Maria Brandauer widmet sich dem Kapitel „Der Großinquisitor“ aus Fjodor M. Dostojewskis Roman „Die Brüder Karamasow“. Der Eintritt ist frei, Karten gibt es ab Samstag an der Breite Straße 72 in Köln.

2. ) Kolumnist Axel Hacke hat ein kleines, gescheites Buch darüber geschrieben, wie wir miteinander sprechen und uns ansprechen. Grünen-Politiker Boris Palmer ist in seiner Partei nicht unumstritten. Seine Positionen bekräftigt er in seinem neuen Buch „Wir können nicht allen helfen“. Darin erklärt er, warum man in der Flüchtlingspolitik offen über die Grenzen der Belastbarkeit sprechen muss. Am 8. März um 18 Uhr reden beide im WDR Funkhaus miteinander und über „Anstand in schwierigen Zeiten“.

3. ) Das Publikum liebt die Autorin und Literaturkritikerin Elke Heidenreich. Die Kölnerin hat den Rhein zu Fuß, per Schiff und mit dem Auto erkundet. Am 9. März um 18 Uhr legt sie mit dem Literaturschiff MS Rhein-Energie an der Frankenwerft/KD-Anleger ab. Heidenreich liest aus „Alles fließt. Der Rhein. Eine Reise“ und wird von Marc-Aurel Floros am Klavier begleitet.

4. ) Claus Kleber, Chefmoderator des „Heute Journals“, sorgt sich um den Ruf des Journalismus. „Rettet die Wahrheit“ heißt sein neues Buch. Und auch ZDF-Kollege Christian Sievers greift das Thema auf: In „Grauzonen. Die Geschichten aus der Welt hinter den Nachrichten“ schreibt er darüber, wie Fernsehjournalisten über die Ereignisse des Tages berichten. Beide sprechen am 11. März um 11 Uhr im Börsensaal der IHK Köln über Nachrichten, Fake News und die Wahrheit.

5. ) Der ehemalige Außenminister Joschka Fischer liefert in seinem neuen Buch „Der Abstieg des Westens“ eine Analyse zum Ende der westlichen Dominanz. Über die neue Weltordnung, die er auf uns zukommen sieht, spricht er am 12. März um 19.30 Uhr im WDR Funkhaus.

6. ) Laptop-Trainer, Konzeptfußball, Konzern-Dominanz: Die schönste Nebensache der Welt steht vor neuen Herausforderungen. Journalist und Fußballautor Christoph Biermann (Elf Freunde) geht den Entwicklungen in seinem Buch „Matchplan — Die neue Fußballmatrix“ auf den Grund. Im Theater am Tanzbrunnen diskutiert der bekennende Fan des VfL Bochum am 12. März um 21 Uhr mit Chris Anderson, Sven Mislintat, Stefan Reinartz und Julian Nagelsmann über den Fußball von morgen.

7.) Iris Berben und Anke Engelke haben beide einen Sinn für das Komische. Sie beherrschen die hohe Kunst, das Komische ernst und in perfektem Timing auf die Bühne zu bringen. Am 13. März um 18 Uhr gibt es was zu lachen: Die Damen lesen in der Stadthalle Köln-Mülheim aus Texten von Kurt Schwitters, Heinrich Mann, Fanny Müller u.a.

8. ) Viele Filme von Wim Wenders basieren auf literarischen Grundlagen. In der Flora gibt der Düsseldorfer am 13. März um 19.30 Uhr Auskunft darüber, welche Bücher und Autoren ihn und seine Arbeit geprägt haben und welche ästhetische Erfahrung Film und Buch unterscheidet.

9. ) Mehr als 85 Millionen verkaufte Tonträger, 2000 Live-Konzerte, Heavy Metal ist sein Sound: Die Rede ist von Iron-Maiden-Frontman Bruce Dickinson. Jetzt hat der 59-jährige Engländer seine Memoiren geschrieben. In „What does this button do?“ erzählt er am 14. März um 21 Uhr in der Stadthalle Köln-Mülheim die besten Geschichten aus seinem abenteuerlichen Leben.

10. ) Worum es geht, verrät er nicht. Er schreibe nämlich noch, sagt Bestsellerautor Frank Schätzing — Stand Dezember 2017. Er wäre gerne mit seinem neuen Buch bis zur Lit.Cologne fertig geworden — das schaffe er aber nicht. Trotzdem will Schätzing am 23. April (um 18 und um 21 Uhr im Musical Dome) „Geheimnisse lüften“.