Mit der Übermittlung der Lolli-Test-Ergebnisse hapert es an den Meerbuscher Grundschulen. Zahlreiche Pannen bei Lolli-Testungen
Büderich · Die Grundschulkinder kommen mit der neuen Methode gut zurecht. Aber bei der Ergebnisübermittlung hapert es.
Kann es sein, dass Lolli-Tests einfach verschwinden? Ist es möglich, dass eine für die Schultests zuständige Laborantin in Neuss telefonisch nicht erreichbar ist, um Nachforschungen anzustellen? Darf es sein, dass ein positiv auf Corona getestetes Kind die Notbetreuung in der Schule besucht? Und wie sollen es Eltern mit ihren Kindern verkraften, tagelang im Ungewissen gelassen zu werden? Wieso liegen nicht die Ergebnisse aus allen Gruppen am nächsten Morgen der Schulleitung vor?
Leider gehören diese unbeantworteten Fragen rund um die süße Welt der Lolli-Tests bislang noch zum Grundschulalltag in Meerbusch. Insbesondere die Städtische Brüder-Grimm-Schule in Büderich ist in der zweiten Woche, in der die Lolli-Corona-Tests im Einsatz sind, davon betroffen. Angefangen hat alles am ersten Tag, als die Hälfte der Schüler morgens in der Schule nicht mehr den Corona-Test mit dem Nasenabstrich machen musste, sondern ein um ein Vielfaches einfacherer Lolli-Test eingeführt wurde.
Erkrankte Schüler werden unbeobachtet identifiziert
Die Kinder drehen das Wattestäbchen kurz im Mund, alle Stäbchen kommen in einen Pool, die Pools aus den Gruppen werden von einem Fahrer abgeholt, in ein Labor nach Neuss gebracht, dort untersucht und spätestens am Folgetag morgens gegen sechs Uhr soll der Schulleitung das Ergebnis vorliegen. Ist ein positiver Test darunter, muss die ganze Gruppe Einzeltests Zuhause durchführen und diese dann in der Schule abgeben. Der erkrankte Schüler kann so von den Mitschülern unbeobachtet identifiziert werden und schnell von der Gruppe getrennt werden (Quarantäne).
Soweit die Lolli-Theorie. „Das Ergebnis des positiven Lolli-Pool-Tests vom 10. Mai erreichte mich aber erst am 11. Mai um 9.30 Uhr. Da befanden sich die Kinder bereits wieder in der Notbetreuung“, erinnert sich Schulleiterin Stephanie Pieper. Die Ergebnisse der folgenden dreizehn (Hälfte der Klassenstärke durch Wechselunterricht) Einzeltests erreichten die Schulleitung nicht wie versprochen am Mittwoch. Darauf machten sich Stephanie Pieper und die Eltern auf die Suche nach den Tests, die angeblich verloren schienen. Stundenlange Telefonate, der Feiertag und der Brückentag erschwerten die Bemühungen, und die Verunsicherung der Eltern wuchs. Auch ausreichend Testpakete für Nachtests in der Schule fehlten. „Irgendwann war das betroffene Kind identifiziert, die Tests im Labor wieder aufgetaucht, und das Gesundheitsamt bot den Betroffenen Nachtests an. Doch die Situation war für uns, Eltern und Kinder sehr aufregend, schwierig und zeitintensiv“, sagt Pädagogin Pieper.
Auch am Dienstag hat es an einigen Meerbuscher Grundschulen wieder geruckelt: anstatt der zwölf Gruppenergebnisse bekam Stephanie Pieper lediglich zehn Ergebnisse per SMS auf ihr Handy geschickt. „Es hapert im Moment noch an der IT. Im Labor liegen die Ergebnisse vor, können aber nicht reibungslos übermittelt werden“, erklärt Pieper. Wobei die Mitarbeiter im Labor sehr hilfsbereit seien und fehlende Ergebnisse telefonisch übermitteln. Zum Glück war kein positives Teststäbchen in den Lolli-Pools.