Magenta-Sport-Cup Die DEG gibt ihr Comeback

Die Deutsche Eishockey-Liga veranstaltet ein Turnier mit acht Teams – der Saisonstart ist weiter nicht sicher.

Alexander Barta freut sich auf die Rückkehr auf das Eis.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

Bei der Düsseldorfer EG haben sie sich zuletzt auf unbekanntes Terrain begeben. Ins Wasser, ins Feuer, in die Luft, in die Erde. Natürlich nicht wirklich, das war jeweils nur die Kulisse für ein paar schicke Marketingfilmchen, um die neuen Trikots sowie den Helm zu bewerben. Aber die Botschaft war eindeutig: Die DEG trotzt den Elementen. Seit Donnerstag macht sich die DEG nun daran, auch den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu trotzen. Da gab der Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bekannt, dass die monatelange Wartezeit bald ein Ende hat, am 2. November soll es wieder aufs Eis gehen, dann ist der Start der offiziellen Saisonvorbereitung geplant. Das heißt zwar noch lange nicht, dass die bereits zweimal verschobene DEL-Saison auch wirklich am 18. Dezember beginnen kann, aber es gibt zumindest wieder etwas, worauf die Spieler hinarbeiten können: auf den „Magenta-Sport-Cup“, ein Vorbereitungsturnier der DEL. Und vor allem ein Testlauf für Liga, Teams und TV-Partner Telekom, wie eine Eishockey-Saison unter all den widrigen Bedingungen, die eine Pandemie mit sich bringt, aussehen kann.

Kölner Haie verzichten auf
eine Teilnahme am Wettbewerb

Die Teilnahme sei ein „großartiges und wichtiges Signal für die DEG“, sagt Geschäftsführer Harald Wirtz, dessen Team eins von acht sein wird, die zwischen dem 11. November und 13. Dezember um den Pokal spielen. Zunächst in zwei Vierergruppen, die jeweils besten Zwei ziehen ins Halbfinale ein. Los geht es für die Düsseldorfer am 14. November (17 Uhr) in Wolfsburg, die weiteren Gegner sind Krefeld und Bremerhaven. In der anderen Gruppe spielen Mannheim, München, Berlin und Schwenningen. Was auch bedeutet: Sechs Teams verzichten auf das Turnier, darunter die Kölner Haie. Sie und die anderen wollen noch nicht riskieren, ihre verliehenen Spieler zurückzuholen und die Kurzarbeit zu beenden. So lange der Saisonstart nicht endgültig beschlossen ist, habe es „keinen Sinn, den kompletten Kostenapparat hochzufahren“, heißt es beispielsweise aus Augsburg. Denn (genügend) Zuschauer in den Hallen sind angesichts der steigenden Corona-Zahlen weiter keinesfalls sicher. Darüber entscheiden die jeweiligen Gesundheitsbehörden vor Ort.

Vor dem gleichen Problem steht eigentlich auch die DEG. Kürzlich hieß es gar, der Klub könne nicht mal die Gehälter seiner jüngeren Spieler zahlen, um sie zum Kooperationspartner nach Dresden in die zweite Liga zu schicken. Steigt sie bald aber ins Training ein, muss sie sogar ihren ganzen Kader samt Trainern und Betreuern aus der Kurzarbeit holen und über Wochen bezahlen. Bei den Turnierkosten an sich hilft die Telekom, die soll laut des Magazins „Eishockey News“ eine „Antrittsprämie in nicht unerheblicher Höhe garantieren“. Aber trotzdem bleiben Kosten, allein schon für die zwei Wochen vom Trainingsstart bis zum ersten Spiel. Wie finanziert die DEG das also? Mit Hilfe der Gesellschafter, die noch mal etwas reintun. Und vor allem mit Hilfe der Spieler, die noch mal auf Gehalt verzichten. Unerwartet trifft sie das nicht. Kapitän Alexander Barta hatte schon vor Monaten damit gerechnet, dass die bereits beschlossenen 25 Prozent Reduzierung nicht ausreichen dürften. Nun wird er recht behalten. Aber wirklich stören kann ihn das nicht, er will nach fast sieben Monaten endlich wieder Eishockey spielen. Also leisten er, seine Kollegen und die Mäzene ihren Beitrag. Ganz zur Freude von Harald Wirtz: „Das ist ein großes Zeichen der Mannschaft und ein klares Statement der Gesellschafter, aufs Eis und nicht in den Winterschlaf zu gehen“, sagt der neue Geschäftsführer.

Ähnlich erleichtert ist Niki Mondt, dass sein Team „endlich wieder in den lang ersehnten Trainingsbetrieb einsteigen“ kann. „Um sportlich wieder in Tritt zu kommen, bietet der Magenta-Sport-Cup natürlich optimale Voraussetzungen“, sagt der Manager, der nun alle Hände voll zu tun hat. Er muss die Nordamerikaner einfliegen und die Verliehenen Marco Nowak (Crimmitschau) und Max Kammerer (Villach/Österreich) zurückholen.