Kriminalität Vor Abschiebehaft: Mann hantiert bei Polizei mit Messer
Oelde · Die Polizei will ein verurteiltes IS-Terror-Mitglied festnehmen - doch auf der Wache eskaliert die Situation. Der Mann zückt ein Cuttermesser und droht sich selbst zu verletzten.
Kurz bevor er in Abschiebehaft genommen werden sollte, hat ein als IS-Mitglied verurteilter 39-Jähriger in einer Polizeiwache mit einem Messer hantiert. In einem gesicherten Vorraum der Polizeistation hatte er ein Cuttermesser gezückt und es sich selbst an den Hals gehalten, wie die Polizei mitteilte.
Der Mann aus Tadschikistan soll sich zudem oberflächlich am Bauch verletzt und mit einem Stuhl die Eingangstür beschädigt haben. Nach rund drei Stunden bewegte die Polizei ihn zur Aufgabe. Als er freiwillig das Gebäude verlassen habe, sei er von Spezialkräften überwältigt worden.
Der 39-Jährige war 2017 wegen der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, dem sogenannten Islamischen Staat, zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Ein Abschiebeverbot nach Tadschikistan verhinderte seine Abschiebung nach Haftverbüßung zunächst. Nun sei für diesen Einzelfall doch eine Abschiebung möglich und solle durchgeführt werden.
Landrat: Setzen alles daran, diesen Mann abzuschieben
Die Polizei habe geplant, ihn dazu heute in Abschiebehaft zu nehmen, hieß es weiter. Weil er von der Ausländerbehörde dazu verpflichtet worden war, sich zweimal wöchentlich bei der Polizeiwache zu melden, sollte seine Festnahme vor Ort erfolgen. Die Situation sei eskaliert, als er in den Vorraum gebeten worden sei.
Rettungskräfte brachten den 39-Jährigen nach Ende des Einsatzes in Begleitung der Polizei in ein Krankenhaus. Von der Schwere der selbst zugefügten Verletzungen hänge ab, ob die Abschiebung durchgeführt werden könne. „Er hat versucht, sich mit Gewalt seiner Abschiebung zu widersetzen. Wir setzen weiterhin alles daran, diesen Mann abzuschieben“, teilte der Warendorfer Landrat Olaf Gericke (CDU) mit.
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