Fußball Gatzke träumt vom Aufstieg
Marco Gatzke ist bereits viel herumgekommen: In Münster geboren und viele Jahre beim SC Preußen aktiv, verschlug es ihn unter anderem in die USA. Seit 2018 ist Marco Gatzke nun beim Rather SV aktiv – und mit dem Fußball-Landesligisten schwimmt er aktuell auf der Erfolgswelle, steht an der Tabellenspitze und träumt vom Aufstieg in die Oberliga.
In den knapp zweieinhalb Jahren hat sich der Stadtteilverein mächtig entwickelt: „Sowohl von der Struktur her als auch vom Mannschaftsgefüge“, urteilt Gatzke. Mittlerweile zählt der RSV zu den Favoriten der Liga. Ob Gatzke den Schritt in die Oberliga jedoch tatsächlich mitgeht oder vielmehr mitgehen kann, ist dabei noch ungewiss. Der 28-Jährige musste sich bereits zahlreichen Operationen am Knie unterziehen: „Ich überlege daher jedes Jahr neu, ob ich noch weitermachen kann.“
Hinzu käme auch der zeitliche Faktor mit längeren Fahrten bei den Auswärtsspielen. In seinem Beruf bei einer Unternehmensberatung ist er stark ausgelastet. Im Zuge seines Studiums hatte es ihn vor fünf Jahren in die Vereinigten Staaten verschlagen, er studierte dort an der Winthrop University in South Carolina. Während er den Master-Abschluss absolvierte, kickte er nebenbei für das lokale Universitätsteam. „Das war eine supertolle Erfahrung. Der Campus war multikulturell.“ Taktisch und technisch sei der Fußball in den USA nicht so stark ausgebildet wie hierzulande. „Aber es waren viele Europäer dort aktiv und deren Einfluss war groß.“
Gatzke selbst bekam seinen fußballerischen Feinschliff auf Schalke. Sein Jugendtrainer von Preußen Münster wechselte ins Ruhrgebiet und nahm Gatzke mit zur königsblauen U17. Zu seinen Mitspielern auf Schalke zählten unter anderem Julian Draxler und Joel Matip. „Das erste Jahr war super, ich war in fast allen Spielen von Anfang an dabei“, erinnert er sich. Im zweiten Jahr rutschte er in die U19 unter dem bekannten Trainer Norbert Elgert. Dort lief es für Gatzke jedoch nicht mehr ganz so rund, die Spielzeiten gingen stark zurück. Er entschloss sich zurück zu gehen zum SC Preußen, schaffte im letzten A-Jugend-Jahr mit der U19 den Aufstieg in die Bundesliga. Danach kickte er für die zweite Mannschaft der Preußen, durfte ab und zu auch mal bei den Profis reinschnuppern, zu einem dauerhaften Sprung in den Drittligakader reichte es jedoch nicht.
Beim Rather SV hat Gatzke mittlerweile sein sportliches Glück gefunden. Am liebsten laufe er als Achter im Mittelfeld auf. Bisweilen agiert er bei den Schwarz-Weißen jedoch auch als Zehner, doch das behagt Gatzke insgeheim nicht: „Ich habe das Spiel lieber vor mir als die Gegner im Rücken.“ Zu seinen Stärken zählt er „die Spielübersicht und ein gutes Auge, ich kann die Mitspieler gut einsetzen“. Seine Schwächen stuft er im Defensivverhalten und der Geschwindigkeit ein: „Ich werde auch sicher nicht mehr schneller.“