Analyse von Handydaten 8000 Kölner Jecken feierten an Rosenmontag in Düsseldorf

Düsseldorf · Eine Analyse von Handydaten zeigt, dass viele Kölner in der Stadt unterwegs waren. Andersherum zog es aber noch mehr Düsseldorfer nach Köln.

An Rosenmontag waren auch viele Kölner beim Umzug dabei.

Foto: Anne Orthen (ort)

(mbo) Mehr als 8000 Jecken aus Köln haben an Rosenmontag den Weg auf sich genommen, um in Düsseldorf Karneval zu feiern. Damit kamen im Vergleich zum Vorjahr gut 1000 Karnevalisten mehr aus der Domstadt zum Zoch rund um Königsallee und Marktplatz. Andersherum zog es aber auch viele Düsseldorfer nach Köln. Das hat jetzt eine Analyse von anonymisierten Handydaten ergeben.

Der Telekommunikationsanbieter O2 Telefónica hat gemeinsam mit Invenium Data Insights Mobilfunkdaten statistisch hochgerechnet. Entstanden ist so eine Mobilitätsanalyse für die Karnevalshochburgen Köln, Düsseldorf und Mainz. Mehr als 10 000 Düsseldorfer feierten demnach an Rosenmontag in Köln. Damit war etwa jeder 100. Kölner Jeck eigentlich ein Düsseldorfer.

Insgesamt hat der Düsseldorfer Karneval der Analyse zufolge gut fünf Prozent mehr Besucher angezogen als im vergangenen Jahr. So kamen 711 780 Jecken in die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt. 2023 waren es noch 676 930 gewesen. An die Rekordzahlen aus Köln kommt Düsseldorf allerdings nicht heran, dort wird jährlich die Millionenmarke geknackt. An diesem Rosenmontag waren es in Köln insgesamt 1 041 950 Feiernde (2023: 1 048 790). In Mainz feierten dagegen rund 551 000 Besucher.

Zum Karneval nach Düsseldorf kommen Menschen aus ganz Deutschland. So seien an Rosenmontag jeweils mehr als tausend Berliner und Hamburger angereist, wie das Telekommunikationsunternehmen mitteilt. Außerdem kamen Menschen aus vielen weiteren Regionen – wie aus München, Sylt, Konstanz am Bodensee oder aus Landshut. Die meisten internationalen Gäste reisten aus Österreich, Frankreich und Großbritannien an.

Auch wie lange die Düsseldorfer feierten, hat die Analyse der Mobilfunkdaten gezeigt. In der Landeshauptstadt waren die Karnevalisten am Rosenmontag im Schnitt neun Stunden unterwegs – und damit rund 30 Minuten länger als im Vorjahr. Zum Vergleich: Die Kölner feierten durchschnittlich mehr als zwölf Stunden, die Mainzer mehr als acht.

In keiner anderen der drei Karnevalshochburgen feierten zudem so viele Männer wie in Düsseldorf. Der Anteil der männlichen Besucher war mit 52,7 Prozent am höchsten (Frauen: 47,3 Prozent). In Köln waren 51,5 Prozent der Feiernden Männer, in Mainz 51,8 Prozent. Der Düsseldorfer Karneval zog auch viele jüngere Besucher an: Rund 26 Prozent der Karnevalisten waren zwischen 18 und 29 Jahre alt.

(mbo)