NRW Wo Wohnungslose Hilfe finden können
Düsseldorf · Bahnhofsmission, aXept!, Trebecafé und Drogenhilfe – in diesen Einrichtungen finden Menschen Hilfe, deren Lebensmittelpunkt die Straße ist.
Düsseldorf bietet einige Hilfsangebote für Menschen, deren Lebensmittelpunkt die Straße ist. Während der Pandemiezeit war es für viele Einrichtungen schwieriger, den Hilfsbedürftigen ihre Unterstützung anzubieten. Gleichzeitig wuchs aber der Bedarf an Hilfe, da viele Menschen durch veränderte Lebensverhältnisse in große Schwierigkeiten geraten sind. Was zurzeit im öffentlichen Raum passiert und welche Probleme es gibt, darüber informierten sich bei einem Rundgang Mitglieder der Grünen, mit dabei auch Frederik Hartmann, der für den Bundestag kandidiert.
Bahnhofsmission hilft bei Problemen mit der Bürokratie
Die Bahnhofsmission liegt, ein wenig versteckt, im Gang zwischen den Bahnsteigen 11/12 und 13/14. Aber Leiterin Barbara Kempnich ist stolz auf ihre kleine Bahnhofsmission. „Das ist die schönste Bahnhofsmission und unsere Perle ist die Kinder-Lounge.“ Dort können reisende Kinder mit ihren Eltern die Wartezeit spielend verbringen. Es gibt einen Stillsessel und Wickelmöglichkeiten.
Direkt gegenüber sind die Räume der Mission. Dort bieten die Mitarbeiter und ehrenamtlichen Helfer zurzeit hauptsächlich Beratungen an. Der Bedarf daran ist stark gestiegen. „Durch Corona ist vielen Menschen die Existenz weggebrochen“, sagt Kempnich. Viele brauchen Hilfe bei der Suche nach Unterkünften, Ärzten oder dem Ausfüllen von Formularen.
Die Mitarbeiter von aXept! sind Streetworker. „Mit Corona haben wir angefangen, Lunchpakete zu erstellen und diese in der Stadtmitte, aber auch in anderen Stadtteilen zu verteilen“, berichtet Thomas Wagner. Dabei sei den Mitarbeitern aufgefallen, dass die Not und auch die Verwaltungsschwierigkeiten stark gewachsen seien.
„Wohnungslose sind durch die Coronakrise besonders von Armut betroffen. Viele andere haben den Job und ihre Wohnung verloren“, erzählt Wagner. Es gebe aber noch viel mehr Verlierer der Krise, etwa alleinerziehende Mütter, die wegen der geschlossenen Kitas nicht arbeiten konnten, oder Menschen, die von einer kleinen Rente leben.
Viele Angebote auf dem Rundgang der Grünen liegen im Zentrum der Stadt, nicht weit vom Hauptbahnhof. Das Trebecafé an der Kölner Straße bietet jungen Mädchen und Frauen bis 27 Jahren ein „Zuhause“. Die Besucherinnen sind meist nicht obdachlos, haben aber keinen festen Wohnsitz und schlafen oft wechselhaft bei verschiedenen Personen. Im Trebecafé können sie zur Ruhe kommen, duschen, den Computer benutzen und auf Wunsch auch Beratungsgespräche führen. „Die Corona-Situation bedeutet für viele eine riesige Hürde bei der Suche nach Hilfe, da der Kontakt zu Ämtern nur noch schriftlich läuft. Einige verstehen auch die amtlichen Briefe nicht. Daher ist der Beratungsbedarf bei uns stark gestiegen“, so Leiterin Maria Peixoto.
Auf der Erkrather Straße, in direkter Nähe zum Worringer Platz, befindet sich die Drogenhilfe Düsseldorf. Sie bietet Hilfe für drogenabhängige Menschen und betreibt die einzigen Drogenkonsumräume in Düsseldorf. Zusätzlich gibt es Notschlafstellen und ein Café.