Mettmann Mit Hip-Hop und Musik dem Rassismus Beine machen

Mettmann · Ganz im Zeichen von Vielfalt und Akzeptanz stand am Samstag der Mettmanner Königshof beim gut besuchten Festival „ME against racism“.

Die Hip-Hop-Tanzformation „Infinity Power" mit Tänzerinnen aus Mettmann und Velbert war Teil des Bühnenprogramms.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Bereits zum vierten Mal wurde klare Kante gegen Ausgrenzung und Extremismus gezeigt. Unter Sonnenstrahlen und klarem Himmel präsentierten junge Tänzer in einem Hip-Hop-Dance-Contest ihre Choreografien. Passend dazu hatte „Mustertocher“ mit Rap und Hip-Hop-Beats für Stimmung gesorgt. Und auch in den Abendstunden wurden dem Publikum weiterhin ordentlich eingeheizt. Rockmusik, unter anderem von „die Rogers“, lieferte einen gebührenden Abschluss – nichts für empfindliche Ohren, es ging schon ziemlich laut und temporeich zur Sache.

Für den Streetdance Contest konnten sich Tanzbegeistete aus allen Altersgruppen anmelden. Professionelle Erfahrungen muss man dabei nicht unbedingt haben. Denn wirklich ausschlaggebend sind vor allem die Leidenschaft für den Tanz sowie die Darbietung einer möglichst guten Show. Jurorin Annka Westbrock lobte die Tanzgruppe „Dancing Divas“: „Die Ausstrahlung ist uns besonders wichtig. Dabei kann die Präsenz und Performance manchmal wichtiger sein als das, was man eigentlich tanzt.“

Mitglieder vermitteln
Botschaften durch Songs

Die tänzerischen Darbietungen waren passend zum Thema auch von einer großen Vielfalt gekennzeichnet. Gewinnen konnte man in drei verschiedenen Kategorien – bestes Kostüm, bestes Thema und „Crowd Pleaser“ (Publikumsliebling). Zudem wurde in Einzeltänzer/Duos und Gruppen unterschieden. Durch eine Wahl, an der nur die Zuschauer und nicht die Tänzer selbst teilnehmen durften, wurden die Publikumsfavoriten ermittelt. Bei den Gruppenperformances gewann „Solution“.

Die Mitglieder tanzen schon seit 2018 zusammen und sind auch in den letzten Jahren schon auf dem Contest aufgetreten. Bereits vor der Siegerehrung merkte Julia Sieniawski an: „Ganz egal wie unsere Platzierung sein mag, das Wichtigste ist für uns, die Menschen mitzunehmen. Wir versuchen beim Tanz eine Story aufzubauen und so unsere Message weiterzugeben. Außerdem hoffen wir natürlich, dass alle viel Spaß hatten.“

Ihre Botschaft vermitteln die Mitglieder unter anderem durch die gewählten Songs. Darunter finden sich Titel wie beispielsweise „We are the World“ oder „Human“ und auch auf ihren T-Shirts befinden sich entsprechende Slogans wie „I am from the world“ oder „My name is human“. Neso, Moderator und Mitgründer des Tanz, Kunst und Kulturvereins TKM, freute sich über den Erfolg des Contests: „Es ist schön, dass wir die Möglichkeit dazu haben, so etwas zu veranstalten. Die Kids lieben es zu tanzen und da ist es einfach toll, ihnen auch eine entsprechende Bühne geben zu können. Natürlich kann nicht jeder Erster werden. Doch ich merke, dass die Platzierungen eher weiter anspornen und dabei helfen, neue Ziele zu setzen. So konnten wir über die Jahre auch tolle Entwicklungen beobachten.“

Für ausreichend Verpflegung war auch gesorgt. Zur Erfrischung wurden Kaltgetränke angeboten. Zudem hat der TKM ur Stärkung diverse Leckereien angeboten. Neben Klassikern wie Pommes und Nuggets gab es unter anderem auch Börek und Falafel Dürüm. Während der Performance betonte Jessie Parzulla vom Kreisintegrationszentrum Mettmann als Mitorganisatorin: „Wir freuen uns, unter anderem ,Mustertocher‘ dabei zu haben, da wir es wichtig finden, auch auf die weibliche Repräsentation zu achten. Wir wollen für alle, die in irgendeiner Weise von Rassismus betroffen, sind Solidarität schaffen. Deswegen bieten wir auch Beratungsangebote gegen Alltagsrassismus an. Auch Informationen zum sozialpsychiatrischen Dienst und zum Bündnis gegen Depression findet man hier.“

Mitorganisator Markus Kiel vom Mehrgenerationenhaus zeigte sich ebenfalls sehr zufrieden: „Die Rückmeldung war durchweg positiv. Im Vorfeld hatten wir Präventionsmaßnahmen ergriffen und ein strikteres Sicherheitskonzept ausgearbeitet. Glücklicherweise ist die Stimmung aber auch zu später Stunde ausgelassen und friedlich geblieben. Die zentrale Lage in der Innenstadt hat uns ein breites Publikum verschafft.

So kam auch viel Laufpublikum wie Familien mit Kindern dazu. Abends gab es in diesem Jahr mit schätzungsweise 800 bis 900 Besuchern, einen noch höheren Andrang als 2023. Wir freuen uns sehr, dass wir die Möglichkeit hatten, so viele Menschen mit so einem wichtigen Thema in Berührung zu bringen.“