Kommunalwahl 2020 in Mönchengladbach 96,9 Prozent: Felix Heinrichs ist OB-Kandidat
Mönchengladbach · Nur drei SPD-Delegierte stimmten im Theater in Rheydt gegen Heinrichs.
. Felix Heinrichs ist nun auch offiziell der Kandidat der SPD für die Wahl zum Oberbürgermeister im kommenden Jahr. Die Delegierten-Konferenz der Gladbacher Sozialdemokraten wählte den 30-Jährigen am Samstag im Theater in Rheydt mit 96,9 Prozent Zustimmung zum OB-Kandidaten. Drei Delegierte stimmten gegen die Kandidatur des SPD-Fraktionsvorsitzenden. Am Donnerstag hatte Heinrichs rund 99 Prozent Zustimmung von Parteimitgliedern und Gästen bei einer Versammlung in den Bötzelen Höfen erhalten. „Ich freue mich riesig über das Ergebnis“, sagte Heinrichs. „Es gibt immer Leute, die skeptisch sind, aber das ist auch gut so.“ In seiner kurzen Rede forderte Heinrichs einen „neuen Gründergeist“. Nun käme es darauf an, Menschen „emotional zu begeistern und im Kopf zu erreichen“, so Heinrichs. „Dann kann man auch gegen den Bundestrend Wahlen gewinnen.“
Die CDU entscheidet sich am 16. November, wen sie gegen Heinrichs ins Rennen um den Oberbürgermeister schickt. In der Union bewerben sich der Landtagsabgeordnete Frank Boss und Bürgermeisterin Petra Heinen-Dauber. Die anderen Parteien im Rat haben sich noch nicht festgelegt. Die SPD stimmte am Samstag auch über die Direktkandidaten in den 33 Ratswahlbezirken und die Reserveliste für den Rat ab. Die ist vor allem jung: Heinrichs (30) steht dort auf Platz eins, Juso-Chefin Josephine Gauselmann (25) steht auf Platz zwei der Liste, wobei sie mit 83,3 Prozent das schlechteste Ergebnis der Delegierten erhielt. Auf Platz fünf steht Janann Safi (23), Vorsitzender der SPD im Norden. Auf den ersten fünf Listenplätzen stehen zudem die deutlich älteren Bürgermeister Ulrich Elsen und Ute Hermanns. Insgesamt sind auf den ersten 21 Listenplätzen (so viele haben bei 2014 gezogen) sieben Kandidaten unter 35 Jahren. „Wir werden jünger, ohne auf die Erfahrung der Älteren zu verzichten“, sagte Parteichefin Gülistan Yüksel.
Gauselmann, stellvertretende Vorsitzende des SPD-Unterbezirks, skizzierte Grundzüge des Wahlprogramms, das in den kommenden Monaten erarbeitet werden soll. Schwerpunkte soll die Schaffung neuer Arbeitsplätze in Start-ups und eine Handwerksoffensive sein. Die SPD will mehr Gesamtschulplätze einrichten und jedem Kind den Anspruch auf einen Platz im offenen Ganztag einräumen. Angsträume wie der Platz der Republik sollen mit Kameras überwacht, der Radverkehr gefördert und der Öffentliche Nahverkehr ausgebaut und günstiger gemacht werden.